Deutschland

Schwere Ausschreitungen bei Demo von Rechtsradikalen in Köln

Gewalttätige Hooligans und Rechtsradikale haben der Polizei am Sonntag in Köln eine regelrechte Straßenschlacht geliefert. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein, um die Randalierer zu stoppen.
26.10.2014 23:31
Lesezeit: 1 min

Hooligans und Rechtsradikale haben sich am Sonntag in Köln massive Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Diese setzte Wasserwerfer, Schlagstöcke und Reizgas ein, als eine Demonstration gegen Salafisten in Krawalle ausartete. Beamte seien mit Flaschen, Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen worden, sagte ein Polizeisprecher. Mindestens 13 Polizisten wurden verletzt, einer davon schwer. Demonstranten kippten ein Polizeifahrzeug um. Aufseiten der Demonstranten sei ein Mensch verletzt worden. Eine solche Eskalation der Gewalt habe es in Nordrhein-Westfalen lange nicht gegeben, sagte der Sprecher. Sechs Hooligans wurden festgenommen.

Der Veranstalter hatte 1.500 Personen zu einer friedlichen Demonstration angemeldet - es kamen mindestens 4.000 als gewaltbereit geltende Hooligans, um gegen Islamisten zu demonstrieren. Sie reisten nach Angaben der Bundespolizei teilweise von weither an.

Zugleich kamen rund 500 Teilnehmer zu einer Gegendemonstration unter dem Motto «Schulter an Schulter gegen Rassismus und religiösen Fundamentalismus». Die Polizei war unbestätigten Angaben zufolge mit rund 1.000 Einsatzkräften vor Ort.

Schon vor Beginn der Krawalle wurden am Hauptbahnhof «Ausländer-raus»-Rufe angestimmt. Als die Hooligans dann durch die Stadt zogen, kam es zu den heftigen Ausschreitungen. «Demonstranten haben massiv Polizisten attackiert», sagte ein Polizeisprecher. «Wir haben Pfefferspray, Schlagstöcke und Wasserwerfer eingesetzt, um die Situation schnell in den Griff zu bekommen.»

Wenig später eskalierte die Lage auch am Hauptbahnhof. Demonstranten versuchten, das abgesperrte Bahnhofsgebäude zu stürmen. Hooligans seien erneut auf Beamte losgegangen und hätten mit Stühlen und Fahrrädern auf sie geworfen. Die Polizei setzte auch dort Wasserwerfer ein.

Als sich die Lage etwas beruhigte, eskortierte die Polizei die Demonstranten in kleinen Gruppen durch den Bahnhof zu ihren Zügen, damit sie aus Köln abreisen konnten. Auch dabei kam es immer wieder zu kleineren Rangeleien mit Einsatzkräften. «Das Gewaltpotenzial war insgesamt wahnsinnig groß, es herrschte eine sehr aggressive Stimmung der Polizei gegenüber», sagte der Sprecher.

Die «Hooligans gegen Salafisten» sind eine Bewegung, die sich im Internet gebildet hat und sich über soziale Netzwerke organisiert. Neben gewalttätigen Fußballfans werden auch Rechtsextreme der Bewegung zugerechnet. Das Bundesinnenministerium beobachtet sie nach eigenen Angaben wegen der hohen Gewaltbereitschaft unter den Sympathisanten seit einiger Zeit verstärkt. Die Kundgebung in Köln war von einem Funktionär der Anti-Islam-Partei Pro NRW angemeldet worden, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...