Politik

Portugal macht Rückzieher: Sparpläne sind vom Tisch

Der portugiesische Ministerpräsident will angesichts der massiven Proteste in der Bevölkerung und unter den Sozialisten nach Alternativen zu den geplanten Erhöhungen der Sozialversicherungsabgaben suchen. Tausende Demonstranten protestierten erneut.
23.09.2012 00:33
Lesezeit: 1 min

Die neuen Sparmaßnahmen der portugiesischen Regierung haben mächtigen Gegenwind erfahren. Böse Kritik musste sich der portugiesische Premier Pedro Passos Coelho auf seiner Facebook-Seite gefallen lassen (hier) und die heftigen Proteste vom vergangenen Wochenende lösten einen Warnruf der Gewerkschaften vor sozialen Unruhen aus (hier). Nun lenkt die Mitte-Rechts-Regierung Portugals ein.

Nach einem Treffen mit dem portugiesischen Präsidenten Anibal Cavaco Silva, welches von tausenden Demonstranten, die Feuerwerkskörper zündeten und Flaschen warfen, begleitet wurde, teilte Portugals Ministerpräsident Pedro Passos Coelho mit, nach Alternativen zu der geplanten Erhöhung der Sozialversicherungsabgaben zu suchen. Die Beiträge sollten im kommenden Jahr von elf auf 18 Prozent angehoben werden, um insgesamt den Anforderungen der internationalen Gläubiger gerecht zu werden (die Sozialisten drohten bereits mit einem Veto – hier).

Präsident Cavaco Silva zeigte sich besorgt, dass Portugal aufgrund der neuen Sparmaßnahmen den wichtigsten Trumpf in den Augen der ausländischen Investoren verlieren könnte: den überparteilichen Konsens bei den Sparmaßnahmen. Die Suche nach Alternativen soll nun die Wogen, zumindest nach außen hin, geglättet haben. In einem nach dem Treffen veröffentlichten Statement hieß es, dass die Differenzen zwischen den beiden Parteien nun überwunden seien, so die BBC. Beide Parteien fühlten sich weiterhin den Bailout-Zielen verpflichtet. Die italienische Wochenzeitung Expresso berichtete zudem, dass Pedro Passos Coelho statt der Steuererhöhung die Urlaubszuschüsse für Arbeitnehmer kürzen wolle.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Panzer oder Chips: Europas Rüstungsaktien überholen Tech-Aktien
26.06.2025

Rüstungsaktien überflügeln Tech-Aktien – Europas Waffenhersteller sind an der Börse teurer als Nvidia & Co. Doch wie lange kann das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Die Pleitewelle rollt: Rekordstand bei Firmeninsolvenzen
26.06.2025

Die Zahl der Firmeninsolvenzen in Deutschland steigt auf ein Zehnjahreshoch – trotz abgeflauter Dynamik. Besonders betroffen sind der...

DWN
Finanzen
Finanzen Verbraucher sparen lieber, als ihr Geld auszugeben
26.06.2025

Die Deutschen halten ihr Geld zusammen – trotz besserer Konjunkturaussichten. Eine neue Studie zeigt: Aus Angst vor wirtschaftlicher...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Leica mit Rekordumsatz: Kamera-Pionier setzt auf Smartphone-Erfolg
26.06.2025

Leica wächst weiter: Mit einem Rekordumsatz im Rücken und einer traditionsreichen Geschichte treibt der Kamera-Hersteller seine Expansion...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse: Bundestag beschließt Verlängerung bis Ende 2029
26.06.2025

Die Mietpreisbremse soll weitere vier Jahre gelten – doch sie ist umstritten wie eh und je. Während der Eigentümerverband sie für...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis im Höhenflug: Anleger in der Falle?
26.06.2025

Der Goldpreis eilt von Rekord zu Rekord, doch Experten warnen: Wer jetzt einsteigt, könnte in eine gefährliche Falle tappen. Was Anleger...

DWN
Immobilien
Immobilien Erbschaftsteuer Kinder - mit diesen Tipps lässt sich bei Immobilien viel sparen
26.06.2025

Geht es ans Erben, haben Kinder hohe Freibeträge, die jedoch bei Immobilienbesitz oder anderen hohen Vermögen schnell aufgebraucht sind....

DWN
Panorama
Panorama Iranische Atomanlagen: Wie stark die US-Angriffe wirklich trafen
26.06.2025

Nach dem massiven Luftangriff der USA auf Irans Atomanlagen überschlagen sich die Einschätzungen. Präsident Trump spricht von völliger...