Finanzen

Polizei in China schließt zehn Untergrund-Banken

Die chinesische Polizei hat in Peking zehn Untergrund-Banken geschlossen. Sie sollen über 22,6 Milliarden US-Dollar illegal ins Ausland geschleust haben. Insbesondere chinesische Geschäftsleute schaffen ihre Vermögenswerte nach Westeuropa und in die USA.
14.11.2014 23:13
Lesezeit: 1 min

Die Polizei in Peking hat zehn sogenannte Untergrund-Banken geschlossen, die insgesamt mehr als 22,6 Milliarden Dollar illegal außer Landes geschleust haben sollen.

Die meisten der Untergrund-Banken sind familiengeführte Betriebe. 59 Verdächtige seien festgenommen worden, meldete die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Freitag. Zudem seien 264 Konten eingefroren und mehr als 800 Bankkarten beschlagnahmt worden.

Chinesen dürfen nicht mehr als 50.000 Dollar pro Jahr aus der Volksrepublik ausführen. In den vergangenen Jahren aber hat eine regelrechte Geldwäsche-Industrie es wohlhabenden Chinesen ermöglicht, dieses Gesetz zu umgehen. So hätten auch die jetzt festgenommenen Verdächtigen Konten betrieben, mit deren Hilfe Devisen über den zulässigen Wert hinaus gekauft und außer Landes gebracht wurden.

Das System der Untergrund-Banken wird in China mit dem Begriff „Fei-Chien“ umschrieben, was als „fliegendes Geld“ übersetzt wird. Es gibt ein weltweites „Fei-Chien“-Netzwerk, das von Auslands-Chinesen geführt wird. Die Transfers gehen insbesondere nach Afrika, Westeuropa und in die USA, berichtet The Daily Beast.

In diesen Gebieten sind zahlreiche chinesische Geschäftsleute tätig, die ihre Vermögenswerte aus China wegschaffen wollen. Auslöser dieses Phänomens soll die strikte Regulierung des chinesischen Finanzmarkts und die Schwerfälligkeit des Banken-Systems sein.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.