Politik

Frankreich: Front National erhält Millionen-Kredit von russischer Bank

Lesezeit: 1 min
23.11.2014 23:31
Russland mischt nun auch in der französischen Innenpolitik mit: Nachdem der Front National von französischen Banken keine Kredite erhalten hatte, kann sich die Partei von Marine Le Pen nun mit einem Kredit über 9 Millionen Euro von der russischen FCRB-BAnk über Wasser halten. Die Partei kämpft seit geraumer Zeit mit erheblichen finanziellen Problemen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die russische Bank FCRB hat dem französischen Front National (FN) einen Kredit von neun Millionen Euro gewährt. Davor war Marine Le Pens rechtsextreme Partei bei französischen Banken mit Anträgen gescheitert. Parteichefin Marine Le Pen hatte in einem Interview für die Zeitschrift Nouvel Observateur über finanzielle Probleme berichtet: „Der FN hat bei allen Banken Frankreichs Kreditanträge gestellt, jedoch überall die Absage erhalten. Danach wandten wir uns an Kreditinstitute in den USA, Spanien und Russland“

Der Kreditvertrag mit FCRB sei schon im September unterzeichnet worden, teilte die Kassiererin des Front National, Vallirana Saint-Juste, meldet der Figaro. Die ersten zwei Millionen Euro habe die Partei bereits bekommen. Das hatte bereits die investigative Website Mediapart berichtet.

Die Bank FCRB („First Czech-Russian Bank“) war nach Angaben der Agentur Ria Novosti 1996 für gemeinsame Investitionsprojekte von Russland und Tschechien gegründet worden. Die Bank hat Büros in Moskau und Sankt Petersburg sowie Vertretungen in Prag und Bratislava.

Russland fördert seit geraumer Zeit die Aktivitäten von rechten und rechtsextremen Parteien in der EU. Vor wenigen Monaten war es in Wien einem Bericht des Tagesanzeigers zufolge zu einem Treffen von russischen Oligarchen und Politikern von rechten Parteien gekommen, unter denen sich auch der österreichische FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache befand. Wie Le Pen, die aktuell den ersten Durchgang der Präsidentschaftswahlen gewinnen würde, kämpft auch die FPÖ in Österreich einer aktuellen Umfrage zufolge um einen Spitzenplatz. Die FPÖ hat jedoch für die bevorstehende Landtagswahl in Wien an Boden verloren, wie die der Partei durchaus zugeneigte Kronen-Zeitung berichtet.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Sonntagskolumne: Künstliche Intelligenz Hype Cycle - Zwischen Revolution und Enttäuschung
22.12.2024

Ist künstliche Intelligenz nur ein Hype oder der Beginn einer Revolution? Zwischen hohen Erwartungen, Milliardeninvestitionen und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...