Russische Unternehmen müssen verstärkt Dollar kaufen, weil die Sanktionen ihnen den direkten Zugang zu den internationalen Finanzmärkten versperren. All dies hat zu Kapitalflucht und einem Verfall der Landeswährung Rubel geführt.
Die russische Zentralbank rechnet vor diesem Hintergrund mit einem Gewinneinbruch für die heimischen Geldhäuser. Vize-Notenbankchef Alexej Simanowski sagte, die Banken müssten sich 2014 auf rund zehn Prozent weniger Überschuss als im Vorjahr einstellen. Zu den Kreditinstituten, die von den westlichen Sanktionen direkt betroffen sind, gehören auch die Großbanken Sberbank und VTB.
Wegen des Ölpreis-Verfalls und der westlichen Sanktionen entgehen Russland nach Schätzung der Regierung bis zu 140 Milliarden Dollar im Jahr. Rund 40 Milliarden Dollar davon seien auf die Strafmaßnahmen zurückzuführen, sagte Finanzminister Anton Siluanow am Montag. Mit bis zu 100 Milliarden Dollar schade Russland aber das verbilligte Öl.
Der Preis für das wichtige russische Exportgut ist innerhalb eines halben Jahres um rund 30 Prozent abgesackt. Öl und Gas machen zusammen zwei Drittel der gesamten Einnahmen aus dem Ausfuhrgeschäft aus. Die russische Wirtschaft dürfte Experten zufolge dieses Jahr kaum wachsen. Sie leidet unter den Folgen der Sanktionen, die EU und USA wegen des Ukraine-Konflikts verhängt haben.