In den USA herrscht der Eindruck vor, dass Drohnen-Angriffe weit weniger Zivilisten in Mitleidenschaft ziehen als konventionelle Luftschläge. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei Drohnen-Angriffen Zivilisten getötet werden ist zehn Mal höher als bei konventionellen Luftschlägen.
Die USA haben bisher 41 Zielpersonen mit Drohnen getötet. Doch bei den Angriffen kamen weitere 1.147 Zivilisten ums Leben, berichtet der Guardian.
So kam am 15. Oktober 2010 eine Predator-Drohne in Pakistan zum Einsatz, um den Taliban Qari Hussain zu töten. Es mussten sechs Angriffe vorgenommen werden, um die Tötung umzusetzen. Doch bei dem Einsatz wurden auch 128 Zivilisten getötet, von denen 13 Kinder waren.
Auf den pakistanischen Taliban-Führer Baitullah Mehsud wurden sieben Drohnen-Angriffe ausgeführt, bis er getötet werden konnte. Im Zuge der Angriffe kamen 164 Zivilisten um.
In sieben Fällen scheiterten die Drohnen-Angriffe. Die Zielpersonen konnten nicht getötet werden. Dabei fanden insgesamt 25 Drohnen-Angriffe statt, bei denen 331 Zivilisten getötet wurden.
„Präsident Obama muss das amerikanische Volk über die menschlichen Kosten dieses Programms aufklären“, zitiert der Guardian Jennifer Gibson von der Menschenrechts-Organisation Reprieve.
Obama betont durchgehend, dass die Kampf-Drohnen Präzisions-Waffen seien, die zivile Opfer verhindern würden. Doch das sei offenbar purer Unsinn, so Gibson.