Deutschland

Dortmund verlangt private Daten von Vermietungs-Portalen

Lesezeit: 1 min
26.11.2014 23:52
Die Stadt Dortmund verlangt von der Internet-Buchungsplattform Gloveler die Herausgabe aller Nutzerdaten. Doch Gloveler-Mitgründer Armin Harbrecht protestiert. Die Firma werde die Daten ihrer Kunden nicht an die Stadt weitergeben.
Dortmund verlangt private Daten von Vermietungs-Portalen

Die Stadt Dortmund hat Anfang November eine Betten-Steuer in Höhe von 7,5 Prozent eingeführt und verlangt von der Buchungs-Plattform Gloveler die Herausgabe von Nutzerdaten. Gloveler ist eine der größten deutschen Buchungs-Plattformen für Privatunterkünfte.

Gloveler-Mitgründer Armin Harbrecht sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten:

„Mir erscheint die Aufforderung der Stadt Dortmund auf Herausgabe der Vermieterdaten unverhältnismäßig. Durch das Hinzuziehen von uns und anderen Unterkunftsplattformen als potentiellen Datenlieferanten will es sich die Stadt Dortmund sehr einfach machen. Dabei stellt sie alle Vermieter unter den Generalverdacht der Steuerhinterziehung. In Ihrem Auskunftsersuchen verlangt die Stadt Dortmund die personenbezogenen Daten der Vermieter, unabhängig davon, ob diese schon vermietet haben oder nur potentiell in Zukunft vermieten könnten.“

Unklar sei auch, was mit den Daten weiterhin geschehen soll. Harbrecht wörtlich:

„Darüber hinaus wird nicht erklärt, wie mit den Daten weiter verfahren wird und wozu sie außerdem genutzt werden sollen. Von daher werden wir der Aufforderung der Stadt Dortmund nicht nachkommen und keine Daten herausgeben.“

Auch Jürgen Höffler, Fachanwalt für IT-Recht von der Kanzlei Caemmerer Lenz aus Karlsruhe, kritisiert die Stadt Dortmund. „Die Stadt ist nach dem Subsidaritätsprinzip zuerst aufgefordert, die gewünschten Daten ohne unbeteiligte Dritte wie gloveler zu erheben“, so Höffler.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...