Finanzen

Rubel stürzt auf tiefsten Stand seit der Staatskrise von 1998

Aufgrund des fallenden Ölpreises hat der Rubel am Montag seine größte Abwertung seit der Währungskrise im Jahr 1998 erlebt. Am Vormittag verlor der Rubel gegenüber dem US-Dollar um neun Prozent an Wert und lag bei 53,91. Im Laufe des Nachmittags erholte sich die Währung etwas und ein US-Dollar kostete 52,3 Rubel.
01.12.2014 15:58
Lesezeit: 1 min

Der Rubel verzeichnete am Montag einen rasanten Verfall. Die Währung verlor am Montagvormittag neun Prozent an Wert und wies den größten Tagesverlust seit der Rubel-Krise im Jahr 1998 auf. Ein US-Dollar kostete 53,91 Rubel.

Um etwa 14.00 Uhr kostete ein US-Dollar dann nur noch 52,3 Rubel. Die russische Währung verlor somit gegenüber dem US-Dollar insgesamt 5,8 Prozent an Wert.

Die Talfahrt des Rubels erhöht den Druck auf die russische Notenbank, die wiederum eine Devisenmarkt-Intervention vornehmen muss. Von diesem Instrument hatte die Notenbank in den vergangenen Monaten immer wieder Gebrauch machen müssen. Die Devisenreserven mussten durchgehend angezapft werden, um den Rubel zu stützen.

Auslöser des Rubel-Verfalls ist vor allem der Rückgang des Öl-Preises. Am Montagmorgen wurde ein Preis pro Barrel der Nordseesorte Brent für 68,40 Dollar gehandelt. Am Freitag lag der Brent-Preis noch bei 70,19 US-Dollar, meldet die FT. Der Ölpreis-Verfall hielt an, weil die OPEC-Staaten keine Einschnitte bei den Fördermengen vornehmen wollen. Die Förderquoten sollen nicht angetastet werden.

Wegen des Ölpreis-Verfalls und der westlichen Sanktionen entgehen Russland nach Schätzung der Regierung bis zu 140 Milliarden Dollar im Jahr. Fast die Hälfte aller russischen Einnahmen kommen aus dem Energieträger-Export. Etwa 70 Prozent der Gesamtexporte des Landes gehen auf die Erdgas- und Erdölindustrien zurück.

Doch der Ölpreis-Absturz stellt auch für andere Währungen eine Belastungsprobe dar. In der vergangenen Woche kam es zu einer Abwertung des nigerianischen Naira in Höhe von acht Prozent. Am Montag verlor der Naira gegenüber dem US-Dollar insgesamt 2,5 Prozent und landete bei N183.

Der iranische Wirtschaftsminister warnt iranische Anleger vor „hektischen Verhaltensweisen“, nachdem am Wochenende Iraner zahlreich zum Devisen-Kauf übergegangen waren. Doch auch die Währungen anderer Erdöl-exportierender Staaten leiden unter den Ölpreis-Verfall. Dazu gehören unter anderem Venezuela, Kanada, Norwegen, Kolumbien, Brasilien, Ekuador oder Mexiko.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....