Politik

USA: Massen-Proteste nach Tötung eines Unbewaffneten durch die Polizei

Lesezeit: 2 min
05.12.2014 15:12
In New York, Washington, Chicago, Boston, Baltimore, Atlanta und Seattle gingen Zehntausende Bürger auf die Straße, um gegen Polizei-Willkür zu protestieren. Aus Arizona wurde derweil ein neuer Fall tödlicher Polizei-Gewalt bekannt.
USA: Massen-Proteste nach Tötung eines Unbewaffneten durch die Polizei

Mehr zum Thema:  
USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Aus Arizona wurde ein neuer Fall tödlicher Polizeigewalt bekannt. Dort war am Dienstag der 34-Jährige Rumain Brisbon bei einer Polizeikontrolle erschossen, weil er seine Hand nicht aus der Hosentasche nehmen wollte. Die Zeitung Arizona Republic berichtete am Donnerstag (Ortszeit) online, der Polizist habe den Mann verfolgt und es sei vor dessen Wohnung zu einem Handgemenge gekommen. Der Polizist habe vermutet, dass der Mann eine Waffe habe, und zweimal geschossen. Tatsächlich hatte der 34-jährige Schwarze Schmerztabletten in der Tasche, berichtet USA Today.

Landesweit sind in der zweiten Nacht in Folge Tausende Menschen aus Protest gegen übermäßige Polizeigewalt auf die Straße gegangen. In New York gab es die zweite Nacht in Folge Proteste.

Es gab insgesamt 30 Festnahmen. Zuvor waren 80 Menschen laut Medienberichten wegen Verkehrsbehinderung vorübergehend festgenommen worden. Auch aus der Hauptstadt Washington, aus Chicago, Boston, Baltimore, Atlanta und aus Seattle an der Westküste wurden Demonstrationen und Straßenblockaden gemeldet.

Im New Yorker Bezirk Brooklyn inszenierten Demonstranten ein „Die-In“ mit Papp-Särgen, auf denen die Namen von Opfern der Polizeigewalt standen. Anderswo in der Millionenmetropole legten sich Menschen mitten auf die Straße und versuchten mit Menschenketten, den Verkehr lahmzulegen.

„Was wir wollen? Gerechtigkeit! Wann wollen wir sie? Jetzt!“, riefen sie am Foley Square in Manhattans Justizbezirk. Sie skandierten auch: „Unsere Demokratie kriegt keine Luft!“, berichtete die New York Daily News in ihrer Onlineausgabe.

Anlass der jüngsten Proteste war der Beschluss von Geschworenen am Mittwoch, einen weißen Polizisten für den Tod eines Schwarzen im New Yorker Bezirk Staten Island nicht zur Rechenschaft zu ziehen. Der Polizist hatte den Mann bei der Festnahme wegen angeblich illegalen Zigarettenhandels in den Würgegriff genommen. Dessen Hilferufe, er bekomme keine Luft mehr, ignorierte er. Der asthmakranke Schwarze, ein sechsfacher Familienvater, starb wenig später.

New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio begrüßte die friedlichen Proteste und versprach, die Reform der Polizei und Änderung des Verhaltens der Sicherheitskräfte durchzusetzen. Die New York Times berichtete am frühen Freitag, dass rund 22.000 Polizisten der Stadt in Kursen lernen sollen, wie sie Krisenlagen entschärfen können, bevor sie zur Waffe greifen.

Auslöser der Proteste waren Entscheidungen von Geschworenen in Ferguson (Missouri) und New York gewesen, auf eine Anklage weißer Polizisten zu verzichten, die unbewaffnete Bürger erschossen hatten. In Ferguson war der Schwarze Michael Brown durch die Schüsse eines Polizisten gestorben.

Ende November wurde in Cleveland ein zwölfjähriger Schwarzer erschossen, der eine Pistolenattrappe in der Hand hielt.

Die amerikanische Polizei soll künftig mit Kameras am Körper ausgestattet werden. Vordergründig soll dies dazu dienen, um Fehltritte von Beamten zu dokumentieren.


Mehr zum Thema:  
USA >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...