Technologie

Roboter-Anzug soll Fabrik-Arbeiter so stark wie Maschinen machen

Europäische Forscher haben einen Roboter-Anzug entwickelt, der Arbeiter in Fabriken effizienter machen soll. Die Rüstung soll insbesondere dabei helfen, schwere Lasten zu tragen. Interessenten gibt es vor allem aus der Auto-Industrie.
10.12.2014 10:47
Lesezeit: 1 min

Europäische Forscher haben einen Roboter-Anzug entwickelt, der Arbeitern in Fabriken helfen soll, schwere Lasten zu tragen. Ein Team aus Design-Experten, Arbeitswissenschaftler und mögliche Käufern aus der Industrie arbeiten gemeinsam an dem Projekt. Die Rüstung soll Arbeitern die effizientere und gleichzeitig sichere Erfüllung ihrer Aufgaben ermöglichen – insbesondere das wiederholte Heben schwerer Lasten.

Wie phys.org berichtet, besteht das Exoskelett Robo-Mate aus einem Rumpfmodul, das der menschlichen Körperform angepasst ist und das die Druckbelastung im Lendenbereich senkt und sich mit unterschiedlich komplexen Erweiterungen für Arme und Beine ausrüsten lässt. Je nach Bedarf können diese Module passiv, teil- oder vollaktiv den Körper unterstützen.

Darüber hinaus wird Robo-Mate für die Steuerung der Produktionsprozesse mit Strichcodelesern, RFID (radio-frequency identification) oder anderen Systemen zur Erfassung von Werkstücken ausgerüstet. Head-up-Displays und Blickerkennung sorgen für die Orientierung.

Das Fraunhofer-Institut stellt in einer Mitteilung die Fortschritte bei der Entwicklung als „Meilenstein der Mensch-Maschine-Interaktion“ dar. „Da die anwenderfreundliche und interaktive Nutzung von Robotern im industriellen Umfeld im Mittelpunkt von Robo-Mate steht, werden die Produktionsarbeiter dabei eine zentrale Rolle einnehmen.

Der Vorteil gegenüber reinen Robotern liegt für das Institut auf der Hand: Durch die Kombination von maschineller Kraft und menschlicher Geschicklichkeit sollen Arbeiter mit dem Robo-Mate auch in unbeständigen und sich verändernden Produktionsumgebungen effizienter arbeiten als Mensch oder Maschine allein.

Im Sommer 2015 soll es einen ersten Prototypen-Workshop für Kunden geben. Siemens ist daran ebenso beteiligt wie verscheiden Automobil-Bauer in Frankreich, Italien und Rumänien.

Das Projekt ziele auf eine industrielle Anwendung ab. Demnach stünden dabei höhere Produktivität, effizientere Prozesse und verbesserte Arbeitsbedingungen im Vordergrund. „Mit Robo-Mate rücken die interaktiven, sicheren und wettbewerbsfähigen Fabriken der Zukunft in greifbare Nähe“, versprechen die Entwickler.

Das Projekt robo-mate.eu wird von der Europäischen Union mit 4,5 Millionen Euro gefördert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft De-minimis-Ausnahme: Trump hat europäischen Unternehmen bisher ein Geschenk im Wert von 800 Dollar hinterlassen
19.04.2025

Trumps Zollpolitik ermöglicht es europäischen Unternehmen, Waren bis 800 Dollar zollfrei in die USA zu versenden. Doch Experten warnen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Osterleckereien 2025: Warum Schokolade, Butter & Co. teurer sind denn je
19.04.2025

Ostern 2025 wird für Verbraucher teurer – besonders bei traditionellen Produkten wie Schokohasen, gefärbten Eiern und selbstgebackenem...

DWN
Immobilien
Immobilien Gewerbeimmobilien als Kapitalanlage? Lage matters!
19.04.2025

Gewerbeimmobilien bieten nach wie vor interessante Renditechancen für ausgefuchste Marktkenner. Wer klug investiert, kann von stabilen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wettbewerbskompass: Kurskorrektur bei Technologiewettbewerb dringend nötig!
19.04.2025

Europa steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen: Der globale Technologiewettbewerb spitzt sich zu, geopolitische Krisen...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalisierung im Bürgeramt: Passfotos ab Mai nur noch digital erlaubt
19.04.2025

Ab dem 1. Mai sind in Deutschland im Grunde nur noch digitale Passfotos erlaubt. Das neue Verfahren soll Fälschungen vorbeugen. Wer denkt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Italienische Luxusunternehmen: Prada übernimmt und trägt nun auch Versace
19.04.2025

Über einen möglichen Kauf war seit mehreren Monaten spekuliert worden: Der Luxuskonzern Prada schluckt den Konkurrenten Versace. Damit...

DWN
Technologie
Technologie „Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten
19.04.2025

Der irische Tech-Unternehmer Sean Blanchfield ist überzeugt, dass KI-Agenten menschliche Programmierer und Softwareentwickler zunehmend...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...