Politik

Hartes Sparpaket: Spanien Regierung will 20 Milliarden einsparen

Der neue Haushaltsentwurf der spanischen Regierung sieht Einsparungen in Höhe von etwa 20 Milliarden Euro vor, um das Defizitziel zu erreichen. Die Gehälter der Beamten werden das dritte Jahr in Folge eingefroren, die öffentlichen Ausgaben reduziert und Steuern erhöht. Insgesamt soll das staatliche Budget durch zusätzliche Einnahmen und Einsparungen das staatliche Budget um 40 Milliarden Euro entlastet werden.
27.09.2012 16:53
Lesezeit: 1 min

Seit mehreren Stunden werden die Details zum neuen Haushaltsentwurf der spanischen Regierung erwartet. Zum frühen Nachmittag wurden sie erwartet, aber die Bekanntgabe wurde immer weiter nach hinten verschoben, weil die Diskussion im Parlament länger anhielt als erwartet. Der Haushaltsplan für 2013 sieht nun zum Erreichen des Defizitziels ein Sparpaket in Höhe von etwa 20 Milliarden vor, das berichtet die spanische Zeitung El Pais, der der Entwurf vorliegt. Insgesamt soll das staatliche Budget durch zusätzliche Einnahmen und Einsparungen das staatliche Budget um 40 Milliarden Euro entlastet werden, so der staatliche Rundfunk RNE.

So sollen etwa die Ausgaben der Ministerien um 12,2 Prozent gesenkt werden, um beispielsweise 4,3 Milliarden Euro einzusparen. Aber der Sparplan Rajoys sieht auch vor, die Löhne der Arbeitnehmer für ein weiteres Jahr einzufrieren – das gestrichene Weihnachtsgeld soll jedoch wieder ausbezahlt werden. Darüber hinaus sieht der Entwurf vor, die Investitionen und öffentlichen Ausgaben für die laufenden Kosten um 15 Prozent zu senken.

Gleichzeitig will die spanische Regierung aber auch mehr als 15 Milliarden Euro zusätzlich über Steuererhöhungen einnehmen. So soll der Regelsatz der Mehrwertsteuer von 18 auf 21 Prozent angehoben und eine so genannte Umweltsteuer eingeführt werden. Eine Anhebung der Abgabe auf Kapitalerträge und eine Beseitigung etlicher steuerlicher Vorteile sind ebenfalls Teil des Sparprogramms.

Vizepräsidentin Soraya Saenz de Santamaria machte in ihrer ersten Erklärung nach der Debatte im Parlament deutlich, dass vor allem bei den Sozialausgaben gespart werden soll. Zudem solle es eine neue unabhängige Haushaltsbehörde geben, die die Verringerung des Defizits und der Staatsausgaben überwachen soll. 43 neue Gesetze sollen in den kommenden sechs Monaten erlassen werden, um die Wirtschaft zu reformieren. Die Energie-, Dienstleistungs- und Telekommunikationsbranche sollen liberalisiert und die öffentliche Verwaltung reformiert werden. Die Reform des Arbeitsmarktes soll weiter vertieft werden, so Soraya Saenz de Santamaria.

 

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...