Technologie

Smartphone statt Börse: Gratis-App will Aktienhandel demokratisieren

Lesezeit: 1 min
17.12.2014 10:58
Eine neue App namens Robin Hood ermöglicht Anlegern, Aktien kostenlos vom eigenen Smartphone aus zu handeln. Kaufen und Verkaufen soll den Entwicklern zufolge mit wenigen Klicks funktionieren. Gebühren oder Mindestbeträge gibt es für den mobilen Handel nicht.

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Eine neue App namens Robin Hood ermöglicht Anlegern, ihre Aktien kostenlos vom eigenen Smartphone aus zu handeln. Die Kurse verfolgen, kaufen und verkaufen soll den Entwicklern zufolge einfach mit weniger Klicks funktionieren. Gebühren oder Mindestbeträge gibt es für den mobilen Handel nicht.

Die Anwendung soll gerade jüngere und weniger reiche Anleger an den Aktienmarkt bringen. Denn durch die einfache Technik und das Wegfallen der Gebühr können auch kleinere Beträge gehandelt werden, ohne das die potentiellen Gewinne als Provision an den Vermittler fallen. Eine besondere Expertise sei dafür nicht nötig.

Gewinne macht Robin Hood durch Zinsen, zudem verkauft die App Handelsvolumen an Börsen. Das Modell scheint zumindest Investoren zu überzeugen: Das Startup hat nach zweijähriger Entwicklung 16 Millionen Dollar an Startkapital eingesammelt.

Die App ist zwar ab sofort zum Download für Smartphones verfügbar, hat aber wegen starker Nachfrage bereits eine Warteliste von 500.000 Kunden. Diese wolle man in den kommenden zwei Monaten abarbeiten, berichtet TechCrunch.

Die Gründer Tenev und Blatt hatten zuvor bereits Software für Investment-Banken entwickelt, dabei aber gemerkt, dass es schon zu viele Programme für Banken, aber keine guten Anwendungen für normale Anleger gibt.

Vor allem die hohen Gebühren seien dafür ausschlaggebend. Beim Versuch, diese wegzulassen, merkten die beiden schnell, dass es eigentlich keinerlei Rechtfertigung für die exorbitanten Gebühren gibt:  Sie seien einfach Resultat der eigenen Ineffizienz bisheriger E-Trade-Dienste. Die beiden verzichteten daher auf Filialen und TV-Werbung und investierten stattdessen in Zuverlässigkeit und Sicherheit ihrer Software, indem sie Sicherheitsexperten etwa von Stanford, dem MIT oder Facebook anheuerten.

Trotz aller Sicherheit soll das Traden dabei denkbar einfach bleiben: Es gibt keine Gebühr und keinen Mindestbetrag, so dass Anleger sich mit Kleinbeträgen spielerisch an den Handel heran probieren können. Farbschema erleichtern die Orientierung: Grün sind die Gewinnerwerte des Tages, rot die Verlierer, schwarz unterlegt heißt der Markt ist geschlossen, weiß bedeutet der Handel ist eröffnet.

Entsprechend ist der Durchschnittstrader bei der mobile App im Schnitt 27 Jahre alt, wohingegen er bei normalen E-Trading Diensten 55 Jahre alt ist. Tenev zufolge kann man nicht früh genug den Umgang mit Finanzen lernen: „Je früher jemand damit anfängt desto besser.“

Blatt erklärt den durchaus idealistischen Namen des Startups mit einem idealistischen Ansatz: „Teilnahme an den Aktienmärkten durch Aktienbesitz ist ein gute Methode, um die wachsende Kluft zwischen den Wohlhabenden und den Habenichtsen zu kitten.“ Die neuen Technologien hätten demnach schließlich auch schon die Information, Bildung und Finanzierung demokratisiert. Robinhood wolle jetzt den Aktienhandel von den Reichen stehlen und an die Armen verteilen.


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