Politik

Wirtschaftsflüchtlinge: 183.000 junge Iren wandern aus

Lesezeit: 1 min
02.10.2012 00:41
Irlands Wirtschaft liegt darnieder. Immer mehr Jugendliche wandern auf der Suche nach Arbeit aus. Die Regierung in Dublin hält dennoch am Sparkurs fest.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Als Mitte des 19. Jahrhunderts ein Kartoffelpilz die irische Bevölkerung in den Hungertod trieb, verließen bis 1920 5 Millionen Auswanderer die grüne Insel. Jetzt, 160 Jahre später, verlassen wieder massenhaft Iren ihre Heimat. Grund dafür ist aber kein landwirtschaftlicher Versorgungsengpass, sondern die brachliegende Wirtschaftssituation des Landes.

Wegen der Krise verlassen Iren massenhaft ihre Heimat. Seit Beginn der Krise 2008 verließen laut einem Bericht der Financial Times rund 182.900 junge Iren das Land. Ein Drittel dieser Altersgruppe ist arbeitslos oder in prekären Verhältnissen. Hohe Schulden, Hypotheken und zu niedrige Einkommen zwingen 91.000 Über-Dreißigjährige wieder bei ihren Eltern einzuziehen.

Besonders die jüngere Generation zwischen 15 und 29 sieht sich gezwungen, ihr Glück im Ausland zu suchen. Diese Generation wuchs zu Zeiten des „Keltischen Tigers“ auf, zwischen 1995 bis 2007, als die irische Wirtschaft ein jährliches Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von durchschnittlich 6 Prozent verzeichnen konnte.

Die irische Regierung verhängte 2010 einen Einstellungsstopp im öffentlichen Sektor um damit auf das Haushaltsdefizit von 13 Prozent zu reagieren, das höchste EU-weit. Bis 2015 sollen 282.500 statt ursprünglich 37.500 Stellen gestrichen werden. Zwar plant die Regierung in Dublin eine „Youth Guarantee“, die Berufsanfängern den Einstieg in die Karriere erleichtern soll, aber angesichts von weiteren geplanten 3,5 Milliarden Euro Haushaltseinsparung besteht wenig Anlass für Hoffnung.(mehr Hier)


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...