Finanzen

Italien: Banken bekommen faule Kredite nicht unter Kontrolle

Lesezeit: 1 min
28.04.2012 00:39
Das italienische Bankensystem steht zunehmend auf wackligen Beinen. Die italienischen Banken griffen am meisten bei den EZB-Tendern zu. Geld, das sie dringend zur Refinanzierung benötigten. Darüber hinaus sind die schlechten Kredite mittlerweile auf dem höchsten Stand seit 12 Jahren.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die dramatische Lage der spanischen Banken treibt neben der hohen Staatsverschuldung derzeit die Zinssätze für spanische Anleihen nach oben (hier). Grund hierfür sind unter anderem die schlechten Kredite, die sich in den Portfolios der spanischen Banken befinden: Sie machen 8,16 Prozent der gesamten Kredite aus – 143,8 Milliarden Euro. In Italien zeichnet sich derzeit ein ganz ähnliches Bild ab. Der Bankensektor des Landes ist ebenfalls angegriffen und die Zinssätze steigen aus Angst vor einer Ansteckung (hier).

Die schlechten, ungedeckten Kredite, die die italienischen Banken vergeben haben, stiegen im Februar auf 107,6 Milliarden Euro. Das macht immerhin 6,3 Prozent aller Kredite aus. Damit haben sich die Anteile der schlechten Kredite seit Juni 2008 mehr als verdoppelt und den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 erreicht.

Hinzu kommt, dass das Wachstum des Gesamtvolumens der Kredite an den privaten Sektor in Italien im März mit 0,9 Prozent nur leicht zugenommen hat. Trotz der beiden EZB-Tender, bei denen die italienischen Banken am stärksten zugegriffen haben, kommt also kaum etwas in der Privatwirtschaft an. Dies zeigt, wie notwendig die langfristigen Kredite der EZB für die eigene Refinanzierung der Banken und für die Erfüllung der neuen Kapitalanforderungen gewesen sind.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....