Politik

Brzeziński: Amerika darf nicht Feind Nummer 1 des Islam werden

Lesezeit: 1 min
11.01.2015 02:56
Der ehemalige US-Sicherheitsberater Zbigniew Brzeziński sagt, dass der Islam nicht der Feind der Amerikaner sei. Die USA seien eine multireligiöse Gesellschaft und müssten ihr Verhältnis zur islamischen Welt und den Muslimen intakt halten. Beleidigende Karikaturen hält Brzeziński für falsch. Die Europäer hätten Probleme mit dem Islam, weil ihre Gesellschaften homogen seien.
Brzeziński: Amerika darf nicht Feind Nummer 1 des Islam werden

Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der US-Geostratege Zbigniew Brzeziński sagte auf dem US-Sender MSNBC, dass die USA es unterlassen sollten, sich den Islam zum Feind zu machen:

„Das Wichtigste, was wir machen müssen, ist es zu verhindern, dass wir der Feind Nummer 1 des Islams werden, also in den Augen der vielen Muslime in der Welt (…) Wir müssen die Meinungsfreiheit verteidigen und müssen es gleichzeitig unterlassen, provokativ und widerwärtig zu sein. Denn einige Arten von Humor, die sich beispielsweise in einigen Publikationen in Europa gegen den Propheten richteten, waren außerordentlich provokativ (…) Es ist nicht nötig, zutiefst beleidigende Sachen als Humor darzustellen.“

Auf den Hinweis des MSNBC-Reporters, dass es nicht nur um Cartoons gehe, sagte Brzeziński, europäische Politiker wie Nicolas Sarkozy hätten in der Vergangenheit abfällige Aussagen über Migranten gemacht.

„Denken Sie, dass die amerikanischen Politiker dieselbe Rhetorik benutzen, wenn es um die Schließung der Kluft zwischen der Mehrheitsgesellschaft und der marginalisierten Gruppe geht?“, fragt der Reporter den US-Geopolitiker. Brzeziński antwortet, dass die USA eine multiethnische und multireligiöse Gesellschaft seien. Für die Amerikaner sei es vielleicht weitaus leichter, Vielfältigkeit zu akzeptieren.

Brzeziński wörtlich:

„Doch die europäischen Staaten sind mehr oder weniger ethnisch und religiös homogen. Wir in den USA leben in einer Welt der Diversität. Die Reaktionen der Europäer sind im Regelfall einseitig. Deshalb glaube ich, dass die europäischen Politiker viel größere Schwierigkeiten damit haben, mit derartigen Problemen umzugehen.“

Schlussendlich sei es das Ziel der USA, die Moderaten im Nahen Osten möglichst effektiv zu unterstützen, damit sie federführend sind. Doch das gehe eben nur, wenn sich Amerika von Schritten gegen den Islam distanziert.

Doch in diesem Zusammenhang würden die USA auch keinen Krieg gegen den „dschihadistischen“ Terrorismus führen, sondern lediglich seine eigenen Bürger verteidigen.



Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...