Politik

Portugal: Steuererhöhungen, Gewerkschaften kündigen Generalstreik an

Nachdem die geplante Erhöhung der Sozialabgaben auf heftigen Widerstand im eigenen Land stieß, kündigte die portugiesische Regierung nun an, die Einkommenssteuertarife deutlich anzuheben. Indes hat die größte Gewerkschaft des Landes zum Generalstreik Mitte November aufgerufen.
04.10.2012 11:05
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Neue EU-Pläne: Gefahr für Deutsche Bank, Commerzbank

Portugal muss sparen: Derzeit liegt das erwartete Defizit bei 5 Prozent für dieses Jahr, im ersten Halbjahr waren es jedoch 6,8 Prozent. Um das Ziel von 4,5 Prozent im kommenden Jahr zu erreichen, sind demnach noch erhebliche Einsparungen notwendig. Wie der portugiesische Finanzminister, Vitor, Gaspar, mitteilte, soll nun der durchschnittliche Steuersatz mit Jahresbeginn von 9,8 auf 13,2 Prozent steigen. Zudem sollen die Steuerklassen von acht auf fünf gesenkt werden und auch die Vermögens- und Kapitalsteuern angehoben werden. Dies soll für Mehreinnahmen in Höhe von zwei Milliarden Euro sorgen. Ab dem 15. Oktober will das portugiesische Parlament über den entsprechenden Haushalt 2013 beraten.

„Die Steuererhöhungen, die massiv sind, teilen die Sparbemühungen gerecht unter der portugiesischen Bevölkerung auf“, sagte Vitor Gaspar im Anschluss. Er hoffe, dass die Regierung mit ihren Plänen angesichts der „fragilen“ Situation des Landes verstanden werde. Die meisten Portugiesen befürchten jedoch, dass sich die finanzielle Situation vieler Familien dadurch noch verschlechtern werde. Das Land befindet sich in einer tiefen Rezession und für 2013 rechnet die Regierung mit einem Anstieg der Arbeitslosenrate auf über 16,4 Prozent. Unter dem Motto „Gegen Ausbeutung und Verarmung“ hat die größte portugiesische Gewerkschaft CGTP indes zu einem Generalstreik am 14. November aufgerufen.

Weitere Themen

Teheran: Demonstrationen gegen iranische Wirtschaftspolitik

1.000 Euro pro Flug: Spaniens Rajoy muss wegen Flugangst Alkohol trinken

Lagarde: Habe Mitleid mit Spanien, aber der Sparkurs muss sein

DWN
Technologie
Technologie Zwei Jahre für einen neuen Funkmast: Warum Deutschland beim Netzausbau hinten liegt
09.08.2025

Trotz hoher Netzabdeckung kämpfen Unternehmen hierzulande mit Funklöchern und hohen Kosten. Eine Ericsson-Studie zeigt, wie stark...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Milliardenpläne in der Arktis: Konkurrenz für Suez- und Panamakanal
09.08.2025

China und Russland treiben gemeinsam ein Milliardenprojekt in der Arktis voran, das den Suez- und Panamakanal umgehen könnte. Die...

DWN
Finanzen
Finanzen So werden Sie reich mit Autos: Warum Oldtimer besser sind als Aktien
09.08.2025

Oldtimer als Kapitalanlage? Zwei Autoprofis erklären, warum Klassiker und Supersportwagen echte Geldmaschinen sind – und welche Modelle...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle treiben Afrika in Chinas Einflusszone
09.08.2025

Afrikas Exporte geraten ins Fadenkreuz von Trumps Zollhammer – doch für China öffnet sich ein geopolitisches Zeitfenster. Wie der...

DWN
Politik
Politik Haushaltsplan: Sondervermögen Infrastruktur – wohin fließt das Geld eigentlich?
09.08.2025

Nach viel Hin und Her haben sich Union und SPD auf einen Haushaltsplan 2025 und folgend bis 2029 geeinigt. Neben hohen Investitionen in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Umbau der US-Verteidigung stellt Milliardenprojekte infrage
09.08.2025

Donald Trump krempelt die US-Verteidigung radikal um: Alte Kampfjets werden verschrottet, Milliarden in neue Tarnkappenbomber investiert....

DWN
Politik
Politik 50 Jahre Abkommen von Helsinki – ein Pakt ohne Erbe
09.08.2025

Vor 50 Jahren versprach das Abkommen von Helsinki eine neue Weltordnung aus Kooperation und Respekt. Heute, im Zeitalter hybrider Kriege,...

DWN
Technologie
Technologie Globale Bank-ID: Yubico-Gründerin will Passwörter abschaffen – Milliardenpotenzial für deutsche Firmen
09.08.2025

Die Gründerin von Yubico will mit ihrer Stiftung Siros ein globales, offenes System für digitale Identitäten schaffen – sicher wie ein...