Finanzen

Krise in Russland: Kapitalabflüsse auf Rekord-Niveau

Lesezeit: 1 min
25.01.2015 00:10
Der Ukraine-Konflikt, die Inflation und die Sanktionen gegenüber Russland haben massive Unsicherheit unter der russischen Bevölkerung ausgelöst. Die Kapitalabflüsse haben sich 2014 mehr als verdoppelt. Vor allem im vierten Quartal nahm die Tendenz noch einmal Fahrt auf.
Krise in Russland: Kapitalabflüsse auf Rekord-Niveau

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Kapital im Wert von insgesamt 61 Milliarden Dollar verließ 2013 Russland. Doch die Entwicklungen in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres haben noch einmal zu einem deutlichen Anstieg der Kapitalabflüsse geführt. Wie die russische Zentralbank mitteilte, lagen die Netto-Kapitalabflüsse 2014 bei 151,5 Milliarden Dollar. Zunächst wurde nur mit einem Abfluss von 128 Milliarden Dollar gerechnet. Allein im vierten Quartal 2014 verließen netto 72,9 Milliarden Dollar das Land.

Ein Ende der Kapitalabflüsse ist wegen der Sanktionen jedoch noch nicht in Sicht. Denn neben der Inflation verschlechtert sich derzeit auch die wirtschaftliche Situation des Landes. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) geht davon aus, dass die Wirtschaft des Landes in diesem Jahr um 5 Prozent schrumpfen wird. Im September vergangenen Jahres war die EBRD noch von einem Schrumpfen in Höhe von 0,2 Prozent ausgegangen.

Die russische Regierung plant nun, zumindest die landeseigene Währung zu stabilisieren. Der 88 Milliarden Dollar Reservefonds soll dazu genutzt werden. Insgesamt ist von 500 Milliarden Rubel zur Stützung des Rubels die Rede. „Zusammen mit der Zentralbank verkaufen wir einen Teil unserer Fremdwährungsreserven“, sagte Finanzminister Anton Siluanow am Mittwoch. „Wir erhalten Rubel und werden sie auf Bankkonten einzahlen, um der Wirtschaft Liquidität zu verschaffen“, zitiert ihn Bloomberg. Finanzspritzen für russische Banken sind ebenfalls geplant.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Steinmeier unter Feuer: Kontroverse um Ukraine-Hilfen und Taurus-Lieferungen
30.04.2024

Bundespräsident Steinmeier steht wegen seiner Aussagen zur Ukraine-Hilfe in der Kritik. Politiker werfen ihm vor, seine Rolle nicht...

DWN
Unternehmen
Unternehmen SAP Stellenabbau: Abfindungsangebote stehen, 2600 Jobs sollen wegfallen
30.04.2024

Im Rahmen der weltweiten Umstrukturierung von SAP sollen 2600 Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut werden. Nun wurden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
30.04.2024

Ukraine ruft nach dringender Militärhilfe, während tägliche Raketenangriffe weiterhin zivile Opfer fordern. Selenskyj und Stoltenberg...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Massenprotest bei Thyssenkrupp: Beschäftigte fordern Arbeitsplatzerhalt
30.04.2024

Bei Deutschlands größtem Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel ist viel im Umbruch. Arbeitnehmervertreter fordern Standortgarantien und...

DWN
Immobilien
Immobilien Vonovia dreht das Blatt: Gewinn nach Milliardenverlust
30.04.2024

Nach einem harten Jahr meldet Deutschlands Immobiliengigant Vonovia einen beeindruckenden Gewinn – ein Wendepunkt. Seine Aktie springt...

DWN
Finanzen
Finanzen Einzelhandel erlebt Umsatzsprung: Hoffnung auf Konsumaufschwung wächst
30.04.2024

Deutschlands Einzelhandel verzeichnet den stärksten Umsatzanstieg seit über zwei Jahren, mit realen Zuwächsen und positiven Aussichten...

DWN
Technologie
Technologie Rakete eines deutschen Start-ups soll in den nächsten Tagen ins Weltall starten
30.04.2024

Elon Musk hat auch klein angefangen: Erstmals seit Jahrzehnten soll nun eine kommerzielle Trägerrakete eines deutschen Unternehmens...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschlands Wirtschaft trotzt Erwartungen: Wachstum statt Rezession im ersten Quartal
30.04.2024

Deutschlands Wirtschaft wächst trotz düsterer Prognosen: 0,2 Prozent Wachstum im ersten Quartal. Auch der Einzelhandel gibt Anlass zur...