Finanzen

China: Yuan stößt in die Top 5 der Welt-Währungen vor

Der Yuan (Renminbi) hat den australischen und den kanadischen Dollar überholt und rangiert erstmals unter den Top 5 der am meisten verwendeten Weltwährungen. Der Euro verlor seinen Spitzenplatz an den Dollar.
29.01.2015 00:36
Lesezeit: 1 min

China baut seine Position unter den Weltwährungen unauffällig aus: In einer von der Zahlungsabwicklungs-Organisation SWIFT veröffentlichten Aufstellung hat der Yuan (Renminbi, RMB) im Jahr 2014 erstmals den Vorstoß unter die Top 5 geschafft und den kanadischen und den australischen Dollar hinter sich gelassen. Dies sei, so Wim Raymaekers von SWIFT, ein „wichtiger Meilenstein“ für die Chinesen auf dem Weg zu einer echten Weltwährung. Der RMB sei nun ein etabliertes Zahlungsmittel und nicht mehr nur die Währung eines großen Schwellenlandes. Zu dem Anstieg hätten die zahlreichen neuen Clearingstellen geführt, sowie acht Vereinbarungen, die mit der chinesischen Zentralbank geschlossen wurden.

Die Zahlungen in RMB sind im Dezember 2014 um 20,3 Prozent gestiegen, während alle anderen Währungen einen Zuwachs von 14,9 Prozent verzeichneten. Noch deutlicher wird der Anstieg auf das ganze Jahr gerechnet: Da stiegen die Transaktionen in RMB um 102 Prozent, in allen anderen Währungen waren es 4,4 Prozent.

Noch in dieser Woche soll zudem ein Vertrag mit der Schweiz unterzeichnet werden, berichtet die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Zürich soll neuer Offshore Handelsplatz für die chinesische Währung werden. „Das ist ein wichtiger Schritt für die Internationalisierung des Renminbi, vor allem in Europa“, sagte ein chinesischer Beamter der Nachrichtenagentur. Währungsswaps sowohl mit der Ukraine als auch mit Russland wurden ebenfalls im Januar vereinbart. Das fördert Internationalisierung des Renminbi hin zu einer Weltwährung und kann Russland helfen, die Rubelkrise zu entschärfen. Im November 2014 wurde bereits ein Währungsswap mit Argentinien vereinbart. Mit den Swaps kann sich China auch weiter gegen Wechselkursrisiken absichern, die durch hohe Schwankungen in den Schwellenländern entstehen.

Noch in diesem Jahr wird der Internationale Währungsfonds wieder prüfen, ob neue Währungen in den Währungskorb aufgenommen werden. Der chinesische Renminbi hat durch die positiven Entwicklungen bei der Internationalisierung gute Chancen, den Status einer  Weltreservewährung zu erhalten. Sollte das gelingen, „könnte das die Zukunft der chinesischen Währung über Nacht massiv beeinflussen“, schreibt Jukka Pihlman von der Standard Chartered Bank in der FT. „Automatisch würden alle Zentralbanken Renminbi vorhalten.“ Und das im Zusammenhang mit dem großen Umfang der chinesischen Exporte würde den Renminbi auf Platz drei der am meisten gehandelten Währungen katapultieren, so Pihlman.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis bleibt stabil: USA verhängen Zölle auf Goldimporte – Schweiz im Fokus
08.08.2025

US-Zölle auf Goldimporte versetzen den Markt in Aufruhr. Besonders die Schweiz könnte hart getroffen werden. Während der Goldpreis in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verhandeln lernen: Mit Strategie zum Erfolg – jeder kann es mit den richtigen Methoden
08.08.2025

Erfolgreich verhandeln kann jeder – mit den richtigen Methoden. Erfahren Sie, wie Sie mit Strategie, Künstlicher Intelligenz und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bechtle-Aktie hebt ab: Starker Quartalsverlauf beflügelt Anleger
08.08.2025

Die Bechtle-Aktie überrascht Anleger im Börsenhandel am Freitag mit einem kräftigen Kurssprung. Nach Monaten der Flaute deutet vieles...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo: Auftragsmangel hemmt deutsche Wirtschaft weiterhin
08.08.2025

Das Ifo-Institut meldet: Der Auftragsmangel bleibt eine Bremse für die deutsche Wirtschaft. Trotz vereinzelter Lichtblicke in einigen...

DWN
Finanzen
Finanzen Novo Nordisk-Aktie: Ist der Krisenmodus vorbei? Neuer CEO Doustdar will Vertrauen zurückgewinnen
08.08.2025

Die Novo Nordisk-Aktie braucht neue Impulse, um Wachstum und Anlegervertrauen zurückzugewinnen. „Dass ich anders bin, ist die halbe...

DWN
Politik
Politik Stagnierendes Wirtschaftswachstum und gigantische Schulden: Wie realistisch ist die Finanzpolitik der Bundesregierung?
08.08.2025

Die Wirtschaft stagniert, der Arbeitsmarkt kollabiert. Doch die Bundesregierung gibt unermüdlich geliehenes Geld aus. Die...

DWN
Politik
Politik Trump gegen den diplomatischen Konsens: Treffen mit Putin rückt näher
08.08.2025

Donald Trump will mit Wladimir Putin über den Ukraine-Krieg verhandeln – ohne Selenskyj. Ein neuer geopolitischer Machtpoker beginnt....

DWN
Finanzen
Finanzen Crocs-Aktie stürzt ab trotz solider Quartalszahlen: Was wirklich hinter dem Kursrutsch steckt
08.08.2025

Die Crocs-Aktie hat am Donnerstag einen historischen Kurssturz erlitten, obwohl die aktuellen Quartalszahlen solide ausfallen. Und am...