Politik

Wegen Rubel-Verfall: Russland prüft Preis-Kontrollen für Lebensmittel

Lesezeit: 1 min
03.02.2015 12:47
Moskau will aufgrund der steigenden Inflation Preis-Kontrollen für Lebensmittel einführen. Der russische Generalbundesanwalt führt landesweite Inspektionen durch, um ungerechtfertigte Preis-Erhöhungen aufzudecken.
Wegen Rubel-Verfall: Russland prüft Preis-Kontrollen für Lebensmittel

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die russische Regierung prüft wegen des Rubelverfalls und der anziehenden Inflation die Einführung von Preisgrenzen für Grundnahrungsmittel.

Zurzeit werde untersucht, wie Preis-Kontrollen für wichtige Lebensmittel in das Gesetz eingebunden werden könnten, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Arkadi Dworkowitsch am Dienstag nach Angaben der Agenturen RIA und Interfax. Möglicherweise erhielten auch die Wettbewerbshüter mehr Kompetenzen, um bereits bestehende Einschränkungen für den Einzelhandel durchzusetzen.

Der Ankündigung gingen landesweite Inspektionen von Läden voraus, um nach Anweisung der Generalbundesanwaltschaft ungerechtfertigte Preiserhöhungen aufzudecken. Führende Lebensmittelketten hatten bereits mitgeteilt, dass die Preiserhöhungen ihrer Produkte hinter der Inflationsrate zurückblieben.

Die Regierung rechnet mit weiter steigenden Preisen und einer Teuerungsrate von zwölf Prozent bis zum Jahresende. Dem einst boomenden Schwellenland machen insbesondere die westlichen Sanktionen wegen der Ukraine-Krise und der stark fallende Ölpreis zu schaffen.

Schon im August 2014 hatte Landwirtschaftsminister Nikolai Fjodorow mit Branchenvertretern über die Möglichkeit von Absprachen beraten, um die Lebensmittelpreise zu deckeln. Solche Preiskontrollen könnten verhindern, dass die Teuerung durch Spekulationsgeschäfte angeheizt werde, sagte Fjodorow.

Als Reaktion auf die Wirtschaftssanktionen der EU und der USA hat Russland ein Importverbot für Obst, Gemüse, Fleisch und Milchprodukte aus dem Westen verhängt.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Yulin Delegation - Erfolgreich veranstaltetes Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen in Berlin

Am 25. April 2024 organisierte eine Delegation aus der chinesischen Stadt Yulin ein erfolgreiches Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....