Politik

Varoufakis: Griechenland startet IWF-Gespräche über Umschuldung

Lesezeit: 1 min
04.02.2015 11:32
Griechenland hat mit dem IWF als einem der großen Gläubiger des Landes Umschuldungsgespräche aufgenommen. Es geht darum, aktuelle griechische Anleihen, die im Besitz des IWF sind, umzutauschen. Zudem versprach Finanzminister Varoufakis ein Ende der Schuldenpolitik in seinem Land.
Varoufakis: Griechenland startet IWF-Gespräche über Umschuldung

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die neue griechische Regierung hat mit dem IWF als einem der großen Gläubiger des Landes Umschuldungsgespräche aufgenommen. Das sagte der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis der italienischen Zeitung La Repubblica vom Mittwoch. Es geht darum, aktuelle griechische Anleihen in Besitz des Fonds in solche zu tauschen, deren Rückzahlung an Wachstumsmarken gekoppelt sind. Varoufakis sagte der Zeitung darüber hinaus, er sei zuversichtlich, dass das Schuldenproblem seines Landes gelöst werde und habe eine positive Reaktion dazu bei seine Gesprächen mit Investoren in London am Montag erhalten.

Zudem versprach Varoufakis ein Ende der Schuldenpolitik in seinem Land versprochen. „Griechenland wird - abzüglich der Zinsausgaben - nie wieder ein Haushaltsdefizit vorlegen. Nie, nie, nie!“, sagte er der Zeit am Mittwoch. Auch in Russland werde sein Land nicht um Gelder bitten. „Wir werden niemals in Moskau um Finanzhilfe nachsuchen“, sagte er.

Varoufakis versicherte aber, sein Land wolle Reformen umsetzen. Er habe die OECD gebeten, Griechenland zu helfen, „ein Reformprogramm zusammenzustellen“. Deutschland müsse dabei verstehen, dass es keine Abkehr vom Reformkurs bedeute, „wenn wir einem Rentner, der von 300 Euro im Monat lebt, zusätzlich 300 Euro im Jahr geben“, sagte er. „Wenn wir von Reformen sprechen, dann sollten wir über Kartelle reden, über reiche Griechen, die kaum Steuern bezahlen“.

Die griechische Regierung stößt mit ihren Plänen zur kurzfristigen Geldbeschaffung auf Widerstand der Europäischen Zentralbank. Die Währungshüter seien dagegen, dass das hoch verschuldete Land Geldmarktpapiere im Volumen von zehn Milliarden Euro auf den Markt bringe, um die kommenden drei Monate zu überbrücken, berichtete die Financial Times am Dienstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Demnach will die EZB „mit harten Bandagen kämpfen“. Damit bestehe die Gefahr, dass Griechenland nach dem Ende des Hilfsprogrammes Ende des Monats innerhalb von Wochen das Geld ausgehe.

Varoufakis trifft am Mittwoch EZB-Präsident Mario Draghi. Am Donnerstag ist ein Gespräch mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble geplant.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Ratgeber
Ratgeber Nächstes Debakel: Grundsteuer-System von Olaf Scholz auch verfassungswidrig?
08.12.2023

Nach zwei Entscheidungen des Finanzgerichts in Rheinland-Pfalz vor wenigen Tagen droht das maßgeblich einst von Olaf Scholz (als...

DWN
Politik
Politik US-Streitkräfte aktivieren Weltraumkommando in Ramstein
08.12.2023

Mit einem im rheinland-pfälzischen Ramstein stationierten Weltraumkommando für Europa und Afrika rüstet sich das US-Militär für...

DWN
Politik
Politik CSU fordert Wiedereinstieg in die Atomkraft
08.12.2023

Die CSU fordert den Wiedereinstieg in die Nuklearenergie - genauer gesagt, in ihre modernste Varianten.

DWN
Finanzen
Finanzen Acht-Stunden-Dinner ohne Ergebnis - EU hadert weiter mit Schuldenregeln
08.12.2023

Die europäischen Finanzminister haben sich nicht auf eine Reform der Schuldenregeln einigen können. Unabhängig davon steigen die...

DWN
Immobilien
Immobilien Wo gibt es die größten Immobilienangebote unter 250.000 Euro und aufwärts?
08.12.2023

Immobilienpreise sinken, doch die Finanzierungsbedingungen für den Kauf sind schwieriger geworden. Wo gibt es aktuell das größte Angebot...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ökonom warnt: Deutschland droht Zusammenbruch seiner Wertschöpfung
07.12.2023

Der Schock über die Ergebnisse der jetzt vorgestellten PISA-Studie 2022 ist groß, Deutschland gleitet in eine tiefe Bildungskrise. Über...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Kassen erwirtschaften Defizit bis Ende September
08.12.2023

Die gesetzlichen Krankenversicherungen haben in den ersten neun Monaten dieses Jahres ein hohes Defizit verbucht.

DWN
Immobilien
Immobilien Pfandbriefbanken: Höhepunkt der Immobilienkrise liegt noch vor uns
07.12.2023

Die Finanzmärkte wetten darauf, dass die EZB die Zinsen bald wieder senkt. Dies dürfte auch Auswirkungen auf den Immobilienmarkt haben,...