Finanzen

Wer Finnland Geld leiht, muss dafür bezahlen

Als erstes EU-Land hat Finnland am Mittwoch fünfjährige Staatsanleihen mit einer negativen Rendite begeben. Der Käufer dieser Anleihen würde somit weniger Geld zurückbekommen, als er eingezahlt hat.
05.02.2015 23:33
Lesezeit: 1 min

Finnland hat am Mittwoch als erstes Land der Eurozone fünfjährige Staatsanleihen mit einer negativen Rendite von 0,017 Prozent begeben. Das Volumen der Emission beträgt eine Milliarde Euro. Der Käufer dieser Anleihen würde somit im Jahr 2020 weniger Geld zurückbekommen, als er eingezahlt hat. Die Rendite der finnischen zehnjährigen Benchmark-Staatsanleihen sank auf 0,37 Prozent. Zu Beginn des Jahres lag die Rendite bei mehr als zwei Prozent, berichtet die Financial Times.

Das EZB-Programm zum Kauf von Staatsanleihen lässt die Renditen für Staatsanleihen in der gesamten Eurozone sinken. Finnlands Anleihen-Emission kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich das Land in einer mittlerweile drei Jahre andauernden Rezession befindet. Einige Ökonomen sind der Ansicht, dass das Land sich sogar in einer Depression befindet, die tiefgreifender als die Wirtschafts-Krise 1990 ist.

Die finnische Regierung war in den vergangenen Jahren eine Unterstützerin der europäischen Sparpolitik. Doch auch das Schulden-BIP-Verhältnis des Landes soll längst über 60 Prozent liegen.

Politiker und Geschäftsleute in Finnland glauben nicht an eine Lösung der Krise, die übrigens auf wirtschaftliche Rückgänge bei Nokia und der Forstwirtschafts zurückgeht, durch die Aufnahme von mehr Krediten. Stattdessen fordern sie umfassende Struktur-Reformen in der Gesundheitsversorgung, auf dem Arbeitsmarkt und bei den Pensions-Kassen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Elektronikboom im Netz: Droht Europa die Billigflut aus China?
09.07.2025

Europas Verbraucher kaufen Elektronik immer öfter online – doch ausgerechnet ein drohender Zollkrieg der USA könnte Europa mit einem...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Huthi-Angriff im Roten Meer zerschlägt Hoffnung auf Wiedereröffnung des Suezkanals
09.07.2025

Ein neuer Angriff der Houthis auf ein griechisches Frachtschiff lässt alle Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung des Suezkanals zerplatzen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Politik
Politik Corona: Breite Mehrheit für Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung
09.07.2025

Lockdown, Impfpflicht, Schulschließungen und Abstandsregeln – in der Corona-Pandemie wurde eine Vielzahl von unverhältnismäßigen...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Unternehmen
Unternehmen IT-Sicherheit in der Urlaubszeit: Wenn der Chef im Urlaub ist, beginnt für die IT der Ernstfall
09.07.2025

Der Sommer beginnt, das Management reist ab – für Hacker ist das die ideale Gelegenheit. Lesen Sie, wie Unternehmen für IT-Sicherheit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OPEC+ erhöht Förderung deutlich – Ölpreise unter Druck
09.07.2025

Die OPEC+ überrascht mit einer weit stärkeren Förderausweitung als erwartet – mit möglichen Folgen für die Weltwirtschaft,...