Politik

Schottische Nationalisten fordern Abstimmung über EU-Austritt

Lesezeit: 1 min
10.02.2015 03:33
Die schottischen und walisischen Nationalisten fordern ein größeres Mitspracherecht bei einer Abstimmung über den Verbleib Großbritanniens in der EU. Im Gegensatz zu den Engländern wolle man keinen Austritt. Damit steigt der Druck auf Cameron, zumal die Parlamentswahlen noch ausstehen.
Schottische Nationalisten fordern Abstimmung über EU-Austritt

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Im vergangenen Jahr entschieden sich die Schotten Teil Großbritanniens zu bleiben. Nun könnte den Schotten bald wieder eine Abstimmung bevorstehen: ein Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der EU. Hier allerdings wären die Schotten zahlenmäßig unterlegen. Selbst wenn sich die Schotten im EU-Referendum mehrheitlich gegen einen Austritt Großbritanniens entscheiden würden, könnten die Engländer mit ihrer höheren Bevölkerungszahl einen Austritt erreichen. Das wollen die schottischen Nationalisten und auch die davon betroffenen Waliser Nationalisten nun ändern.

So forderte die Chefin der Plaid Cymru Partei in Wales, Leanne Wood, jede eigene Nation in Großbritannien solle eine eigene separate Abstimmung bezüglich des Verbleibs Großbritanniens in der EU abhalten. Und, wenn auch nur eine Nation gegen einen Austritt aus der EU sei, sollte Großbritannien in der EU verbleiben, zitiert der Telegraph Wood. Schließlich sei „Großbritannien eine Familie von Nationen und wir sollten nur die EU verlassen, wenn alle vier Länder das wollen“. Wales ist mit dieser Forderung nicht allein. Auch Nicola Sturgeon von der Scottish National Party sagt, die Schotten sollten ihre eigene Stimme zum Brexit abgeben dürfen. England, Schottland, Wales und Nordirland sollten einzeln entscheiden, nicht nur Großbritannien als Ganzes, so Nicola Sturgeon. Umfragen zufolge sind die Schotten grundsätzlich pro-europäischer als die Engländer.

David Cameron hält bisher dagegen. Ende vergangenen Jahres sagte er: „Wir sind ein gemeinsames Großbritannien, es werde ein Referendum geben und hierbei werde die Mehrheit der abgegebenen Stimmen entscheiden. Unklar ist, wann im Falle eines Wahlsieges der Konservativen ein Referendum abgehalten werden würde. Ursprünglich war 2017 geplant, doch es steht auch 2016 im Raum. Cameron sagte vergangene Woche, er wäre „erfreut“, wenn ein Referendum schon im kommenden Jahr durchgeführt werden könnte. Am Sonntag sagte eine nicht genannte Quelle aus der Downing Street der Sunday Times jedoch, dass es „absolut keine Pläne“ für so eine frühe Abstimmung gebe.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik Baerbock über mögliche Putin-Verhaftung: „Kriegsverbrecher zur Verantwortung ziehen“
02.06.2023

Außenministerin Baerbock hat sich zu einer möglichen Verhaftung des russischen Präsidenten Putin bei einer Reise zu einem Gipfeltreffen...

DWN
Politik
Politik Chinas neuer Verteidigungsminister droht mit Eroberung Taiwans
02.06.2023

Chinas neuer Verteidigungsminister schlägt auf der jährlichen asiatischen Sicherheitskonferenz scharfe Töne gegenüber Taiwan an. Der...

DWN
Politik
Politik Der stolpernde Präsident: Biden stürzt auf Bühne bei Absolventenfeier
02.06.2023

US-Präsident Joe Biden ist bei einem Auftritt in Colorado auf offene Bühne gestürzt. Es ist nicht der erste Fall dieser Art. Die Zweifel...

DWN
Finanzen
Finanzen Opec+ und Händler liefern sich Showdown um Ölpreis
02.06.2023

Trotz wiederholter Drosselungen der Fördermenge durch die Staaten der OPEC+ fällt der Ölpreis seit etwa einem Jahr. Nun jedoch erwartet...

DWN
Politik
Politik Der Fall Lina E.: Polizei rüstet sich für „Tag X“-Demo in Leipzig
02.06.2023

Darf die linksextreme Szene am „Tag X“ in Leipzig demonstrieren oder nicht – diese Entscheidung wird vor Gericht fallen. Die...

DWN
Politik
Politik Unzufriedenheit mit der Ampel steigt: Umfrage sieht AfD gleichauf mit SPD
02.06.2023

In einer neuen Umfrage zieht die AfD mit der SPD gleich. Der CDU-Generalsekretär sieht den Grund für die jüngsten AfD-Zugewinne vor...

DWN
Politik
Politik Schulden-Drama in USA: Zahlungsausfall der Regierung im letzten Moment abgewendet
02.06.2023

Aufatmen in den USA und an den Finanzmärkten: Nach langen Verhandlungen hat der erbitterte Schuldenstreit zwischen Demokraten und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Twitters „Anti-Fake-News“-Chefin wirft das Handtuch
02.06.2023

Twitters Verantwortliche für die Moderierung der Inhalte hat ihren Job an den Nagel gehängt. Der Kurznachrichtendienst war zuvor aus den...