Politik

Kaspersky Lab: Hacker erleichtern Banken um eine Milliarde Dollar

Lesezeit: 1 min
16.02.2015 01:22
Eine internationale Bande hat in den vergangenen zwei Jahren bis zu eine Milliarde Dollar durch Online-Attacken auf Banken gestohlen. Dazu haben sie sich mithilfe von Schadsoftware in zahlreiche Kreditinstitute gehackt. Die Online-Bankräuber konnten unter anderem Geldautomaten anweisen, Bargeld zu einer vorbestimmten Zeit auszuzahlen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Eine internationale Gang hat nach Auskunft von IT-Sicherheitsexperten in den vergangenen zwei Jahren bis zu eine Milliarde Dollar durch Online-Attacken auf Banken gestohlen. Sie hätten sich in die Computer-Systeme der Kreditinstitute gehackt, Informationen gesammelt und dadurch Geld überweisen oder bar auszahlen können, berichtete die russische IT-Sicherheitsfirma Kaspersky Lab am Sonntag.

Der Online-Bankraub sei gemeinsam mit Interpol, Europol und Behörden verschiedener Länder aufgedeckt worden. Bis zu 100 Banken, Bezahldienste und andere Institute in rund 30 Ländern seien angegriffen worden - auch in Deutschland.

Die Gang mit dem Namen „Carbanak“ habe sich zunächst über gezielte Attacken Zugang zu einem Angestellten-Computer verschafft und ihn mit ihrem Schadprogramm infiziert, erläuterte Kaspersky. Dadurch seien sie in der Lage gewesen, im internen Netzwerk die für Videoüberwachung zuständigen Computer anzuzapfen.

Danach hätten sie alles, was sich auf den Bildschirmen der für die Betreuung der Geldtransfersysteme verantwortlichen Mitarbeiter abspielte, einsehen und aufnehmen können. „So kannten sie jedes einzelne Detail über die Arbeit der Angestellten und konnten die Aktivitäten der Angestellten imitieren, um Geld zu überweisen oder bar auszuzahlen“, erklärte Kaspersky.

Die größten Summen seien durch das Hacken von Banken erbeutet worden – bis zu zehn Millionen Dollar pro Überfall, hieß es. Im Durchschnitt habe ein solcher Angriff zwischen zwei und vier Monate gedauert, von der Infizierung des ersten Computers im Unternehmensnetzwerk der Bank bis zum eigentlichen Diebstahl.

„In anderen Fällen sind die Cyberkriminellen direkt in das Herz der Buchhaltungssysteme eingedrungen, um Kontensaldi zu erhöhen und im Anschluss die überschüssigen Geldmittel durch eine Überweisung zu entwenden.“ Dabei hätten die Angreifer über das Computersystem den Kontostand um den Betrag erhöht, den sie anschließend an sich selbst überwiesen hätten. So seien den Kontoinhabern keine Unregelmäßigkeiten aufgefallen.

Doch damit hörten die Möglichkeiten der Cybergangster laut Kaspersky nicht auf: „Darüber hinaus hatten die Cyberräuber Kontrolle über die Geldautomaten der Banken und konnten diese anweisen, Bargeld zu einer vorbestimmten Zeit auszuzahlen.“ Zum Zeitpunkt der Auszahlung habe dann ein Komplize am Automaten gewartet und das Geld einkassiert.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-XRP-Prognose 2025: Die aktuelle XRP-Kursentwicklung und was Anleger jetzt wissen sollten
15.01.2025

Der Ripple-Kurs, der lange Zeit von Unsicherheiten geprägt war, zeigt sich auch zu Beginn des Jahres 2025 relativ stabil - und legt...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuern auf Rente: Steuervorteile und Grundfreibetrag - so hoch ist die Besteuerung 2025
15.01.2025

In Deutschland wird die Rente besteuert. Doch seit wann sind Rentner steuerpflichtig? Welcher Rentenfreibetrag gilt aktuell, welche...

DWN
Immobilien
Immobilien Zwangsversteigerungen 2024: Zahl stark gestiegen
15.01.2025

Deutlich mehr Immobilien zwangsversteigert: Die Wirtschaftskrise und steigende Zinsen hinterlassen Spuren, besonders bei Eigentümern. 2024...

DWN
Politik
Politik Wider den Hedonismus: Warum Wehrpflicht (und Zivildienst) Deutschland wieder auf Spur bringen
15.01.2025

Als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), vom russischen Überfall auf die Ukraine richtig geschockt, die Zeitenwende für Deutschland ausrief,...

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Kontenvergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...