„Wer kennt ihn nicht, den Igitt-Faktor eines braun gewordenen Apfel“, fragt das kanadische Unternehmen Okanagan Specialty Fruits, wenn es um den Sinn ihres gentechnisch veränderten Apfels geht. Das Unternehmen hat „die Gene, die den Apfel braun machen, ausgeschaltet“ und andere Apfelgene „eingesetzt, um die verfärbenden Gene zu ersetzen“, so das Unternehmen. „Für Sie als Verbraucher bedeutet das, dass Ihre Familie den Apfel zu Ende isst, statt ihn wegzuwerfen“. Dies spare Geld und fördere die Gesundheit. Aber auch Restaurants und Bauern würden von dem neuen Apfel profitieren. Zwei Sorten gibt es, den Arctic Granny und den Arctic Golden – eine Variante des Granny Smith und des Golden Delicious.
Am Freitag hat das amerikanische Landwirtschaftsministerium den Verkauf des gentechnisch veränderten Apfels erlaubt. Der Apfel stelle kein Risiko für andere Pflanzen oder andere landwirtschaftliche Produkte dar, so das Ministerium. Die Food and Drug Administration FDA hat seine Untersuchungen an dem Apfel jedoch noch nicht abgeschlossen. Allerdings ist die Überprüfung durch die FDA freiwillig, so das WSJ. Dem Unternehmen zufolge könnten nun bis 2016 etwa 70.000 Bäume gepflanzt und 2017 die ersten der neuen Äpfel geerntet werden.
Einer aktuellen Umfrage vom Pew Research Center zufolge denken 88 Prozent der Wissenschaftler, dass es nicht gefährlich ist, gentechnisch veränderte Lebensmittel zu essen. Bei der allgemeinen Bevölkerung sind es nur 37 Prozent. Eine Kennzeichnungspflicht für den Apfel gibt es nicht. Das Unternehmen erwägt jedoch, den Apfel mit einer Schneeflocke zu kennzeichnen.
Erst im November hat das Landwirtschaftsministerium eine gentechnisch veränderte Kartoffel genehmigt. Diese wurde vom französischen Hersteller JR Simplot angemeldet. Die Kartoffel soll weniger anfällig für Druckstellen sein und aufgrund reduzierter Karzinogene gesünder sein. Auch hier ist die Untersuchung durch die amerikanische FDA noch nicht abgeschlossen.