Politik

EU-Vergleich: Deutsche arbeiten mehr und sterben früher

Die Lebenserwartung auf ein gesundes Leben in der Rente ist bei Griechen, Spaniern und Franzosen signifikant höher als bei den Deutschen. Ein möglicher Grund: Die Deutschen arbeiten länger und härter als die Südeuropäer.
20.04.2012 23:32
Lesezeit: 1 min

Die europäische Statistikbehörde Eurostat hat sich mit der Lebenserwartung von Menschen im Alter von 65 Jahren, die in der EU leben, beschäftigt. Hier scheint die aktuelle wirtschaftliche Lage keine konkreten Auswirkungen zu haben - im Gegenteil. Die Deutschen arbeiten der Statistik nach zufolge länger - und werden am Ende ihres Lebens schneller krank als die meisten anderen EU-Bürger.

Eine deutsche Frau im Alter von 65 Jahren wird demnach noch 20,9 Jahre weiter leben. 7,1 Jahre davon werden „gesunde Lebensjahre“ sein, berichtet Eurostat. Gesunde Lebensjahre sind durch eine „Abwesenheit von Funktionsbeschränkungen bzw. -beschwerden definiert“, so Eurostat in seinem Bericht. Bei den deutschen Männern ist dies sogar noch weniger. Von den nur 17,8 Jahren, die ein 65-jähriger Mann noch leben wird, sind es lediglich 6,9 Jahre in völliger Gesundheit.

Der EU-Durchschnitt liegt für Frauen in diesem Alter bei 8,8 gesunden Jahren von weiteren 21 Jahren, die sie noch leben wird. Bei den Männern sind es im EU-Schnitt 17,4 Jahre Lebenserwartung, 8,7 davon gesund. Interessanterweise leben die Menschen in den EU-Ländern, deren Wirtschaft nicht so besonders gut funktioniert, meist länger gesund als die Deutschen. Eine 65-jährige griechische Frau beispielsweise erfreut sich ein Jahr länger bester Gesundheit als eine deutsche Frau. Ein griechischer Mann kann sogar 1,9 Jahre länger genießen als sein deutscher Kollege. Allerdings ist die Lebenserwartung des griechischen Mannes insgesamt geringer.

Aber auch in Spanien, Italien und Irland ist die Lebenserwartung höher. In Irland liegen die gesunden Lebensjahre sogar deutlich über denen der Deutschen. Bei den irischen Frauen sind es 11,2 Jahre und bei den irischen Männern 11, 1 Jahre. Die meisten gesunden Lebensjahre haben jedoch 65-Jährige aus Norwegen, Schweden und Island vor sich. In Frankreich ist die generelle Lebenserwartung am größten, gefolgt von Spanien und Italien.

Schlechter als für die Deutschen sind die Aussichten nur noch für die Portugiesen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 und die Illusion von sicheren, langfristigen Renditen
18.04.2025

Der amerikanische Aktienmarkt befindet sich in turbulenten Zeiten. Angesichts der unvorhersehbaren Handelspolitik von Präsident Donald...

DWN
Finanzen
Finanzen Wertvoller Schmuck im Fokus: So sichern Sie Ihre teuren Schmuckstücke ab
18.04.2025

Die Absicherung wertvoller Schmuckstücke wird immer wichtiger – Hausrat reicht oft nicht aus. Experten raten zu gezieltem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen in Dänemark: Wie Sie mit etwas Hygge ein Haus günstig kaufen können
18.04.2025

Nachdem es 2023 und 2024 in Deutschland zum ersten Mal seit 2013 spürbare Wertverluste auf dem Immobilienmarkt gab, kündigten Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA: Staatsverschuldung erreicht 36,6 Billionen Dollar – wer sind die Gläubiger?
18.04.2025

Die Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten hat mit 36,6 Billionen Dollar einen neuen Höchststand erreicht und wächst in den letzten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Online-Handel unter Druck: Steigende Erwartungen, weniger Spielraum für Fehler
18.04.2025

Der digitale Handel erlebt 2025 einen Wendepunkt: Kunden erwarten Perfektion, während lokale Anbieter ums Überleben im globalen...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona: Aufwärtstrend bei Amateurmusik - Deutsche musizieren wieder
18.04.2025

Den Flohwalzer klimpern, ein Liebeslied singen, auf der Gitarre schrammeln – Hobbymusik hat viele Facetten. Doch wie viele Menschen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Blick aus China: Die USA haben an Bedeutung verloren, Zölle beeinträchtigen die Lieferketten nicht
18.04.2025

Die Bedeutung des US-Marktes für China habe in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen und mache heute nur noch 14 Prozent der...