Deutschland

Wirtschaftsverband: „Ohne Reformen fällt Deutschland zurück“

Die Wirtschaftsverbände sind unzufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung und werfen Bundeskanzlerin Merkel Reform-Stillstand vor. Der internationale Wettbewerb wachse und das Steuersystem müsse reformiert werden.
10.10.2012 10:53
Lesezeit: 1 min

Aktuell: IWF: Deutschland muss Banken in Südeuropa retten, sonst zerbricht der Euro

Die Wirtschaftsverbände haben ihren Unmut zum Reformstillstand in Deutschland erstmals öffentlich geäußert. „Deutschland droht mittelfristig zurückzufallen, wenn wir uns weiter auf unseren Lorbeeren ausruhen“, sagte der Präsident der deutschen IHK Hans-Heinrich Driftmann der Bild-Zeitung. „Die Bundeskanzlerin fordert in Europa zu Recht Reformen ein – nur in Deutschland stehen die Reformräder weitgehend still.“

Ganz Europa befindet sich vor dem Hintergrund der Schuldenkrise unter Reformdruck. Die flächendeckende Umsetzung von Arbeitsmarkt- und Steuerreformen in vielen EU-Staaten führt zu einem verschärften Wettbewerb, dem Deutschland sich stellen muss.

Hauptkritikpunkt der Wirtschaftsvertreter ist, dass per Koalitionsvertrag festgeschriebene Projekte wie eine Steuervereinfachung sowie Reformen bei Gewerbe- und Mehrwertsteuer auf Eis liegen. „Die Koalition hat sich viel vorgenommen, aber wenig erfüllt, wenn ich mir den Koalitionsvertrag anschaue. Zu wenig wurde angepackt, um Deutschland fitter für zukünftige Generationen zu machen“, kritisiert der Präsident der Familienunternehmer, Lutz Göbel.

Besonders der deutsche Binnenmarkt bietet derzeit Anlass zur Sorge: Die deutsche Industrie musste letzten Monat starke Auftragsverluste hinnehmen (mehr hier). Die Produktion wurde in vielen großen Unternehmen bereits entsprechend zurückgefahren (hier). Die Wirtschaftsleistung wird 2013 Schätzungen zu Folge nicht mehr steigen (hier).

Weitere Themen

US-Rekord: 46 Millionen Amerikaner brauchen Essensmarken

Spanien: Rotes Kreuz startet Hilfskampagne für eigene Bevölkerung

IWF in Asien: Als „Schwarzer Schwan“ getarnt, bereit zur Übernahme

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...