Die Vorsitzende des Front National (FN), Marine Le Pen, sagt in einem Interview mit den Financial Times, dass ein Austritt Frankreichs aus der Euro-Zone ihrem Land einen großen Nutzen bringen würde. Natürlich würde dies im Umkehrschluss das Ende der Euro-Zone herbeiführen.
Frankreich hätte dann jedenfalls die Möglichkeit, mit einem schwächeren Franc die Exportwirtschaft anzukurbeln. Da fast alle Staatsschulden in Franc umgewandelt werden würden, gebe es keine Veränderung bei der Gesamtbelastung des Haushalts. Zweidrittel der französischen Staatsschulden werden von ausländischen Investoren gehalten. Einen möglichen Konflikt mit den Investoren nimmt sie in Kauf. Denn die Vorteile eines Euro-Austritts seien wesentlich größer.
Auf Nachfrage der Financial Times, ob der FN bereit für eine Regierungsübernahme sei, sagt sie: „Wir müssen aus diesem System raus. Wir befinden uns in einem System, welches ein wenig morsch ist. Wir müssen alles mit einem neuen frischen Blick betrachten“, so Le Pen.
Die FN-Chefin hat gute Chancen, die kommende Präsidentschaftswahl 2017 zu gewinnen. Marine Le Pen führt die Umfragen für die Wahl an und baut ihren Vorsprung weiter aus. Am 22. März finden die Regionalwahlen statt. Nach aktuellen Umfragen könnte der FN in der ersten Runde der Regionalwahlen etwa 33 Prozent der Stimmen für sich verbuchen, berichtet CNBC.
Aus Sorge vor einem Sieg von Marine Le Pen hat sich die Kanzlerin nun mit einem neuerliche Defizit-Verstoß Frankreichs abgefunden. Sozialdemokraten und Konservative wollen die EU weiter in einer Koalition führen, um einen fundamentalen Konflikt in der EU aus dem Weg zu gehen.