Politik

EZB räumt ein: Geldschwemme hilft nicht gegen Arbeitslosigkeit

Lesezeit: 1 min
25.03.2015 01:35
Die EZB rechnet für die Euro-Zone mit einem Wachstum von bis zu 2,1 Prozent im Jahr 2017. Wo genau das Wachstum stattfinden wird, kann die EZB nicht sagen. Die Arbeitslosigkeit wird durch die Billionen künstlichen Geldes jedoch nicht gemildert, wie die aktuellen Prognosen der EZB zeigen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Europäische Zentralbank rechnet in ihren neuesten Projektionen für dieses Jahr mit einem BIP-Wachstum von 1,5 Prozent. Und es werde erwartet, dass die Geldpolitik der EZB auf kurze und längerfristige Sicht, die wirtschaftliche Aktivität in der Eurozone signifikant unterstützen werde, so die EZB. Für 2016 soll es ein BIP-Wachstum von 1,9 Prozent und 2017 von 2,1 Prozent geben. Allerdings zeigen die Schätzungen der EZB auch, dass dies nicht gleichbedeutend mit einer Erholung des Arbeitsmarktes ist.

„Die Entwicklungen am Arbeitsmarkt werden weiter von einer hohen Arbeitslosigkeit überschattet, vor allem in einige angeschlagenen Ländern“, heißt es in dem aktuellen Bericht. 2014 lag die Arbeitslosenrate bei 11,4 Prozent, im Januar dieses Jahres waren es 11,2 Prozent. Die EZB rechnet mit einem Rückgang der Arbeitslosen um 2,7 Millionen, was dem niedrigsten Niveau seit Mitte 2009 entsprechen würde. 2016 belaufen sich die Schätzungen auf eine Arbeitslosenrate in Höhe von 10,5 Prozent, 2017 von 9,9 Prozent. Das ist zwar niedriger als derzeit, aber damit befindet sich die Arbeitslosigkeit fast immer noch im zweistelligen Bereich.

„Es ist äußerst enttäuschend, dass die Politiker der Eurozone weitere Jahre einer unannehmbar hohen und gefährlichen Arbeitslosigkeit tolerieren“, zitiert die FT Jonathan Portes von dem britischen Nationalen Institut für Wirtschafts- und Sozialforschung. Man werde nie mehr das Niveau vor der Krise erreichen – hinsichtlich Produktion und Beschäftigung, sagt auch Lucrezia Reichlin von der London Business School.

Trotzdem sich die Arbeitslosenzahlen in den USA zuletzt wieder etwas verschlechtert hatten, liegt die Arbeitslosenrate mit 5,5 Prozent deutlich unter der der Eurozone.  In Japan ist diese sogar unter der 4-Prozent-Marke, wie Eurostat zeigt. Ganz abgesehen von der hohen Jugendarbeitslosigkeit, die im Januar 2015 im Euroraum bei 22,9 Prozent lag und in einigen Südlichen Staaten bei über 50 Prozent verharrt.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Clean Industrial Deal: Warum die EU jetzt handeln muss
26.12.2024

Vor fünf Jahren setzte die EU mit dem Europäischen Green Deal neue Maßstäbe im globalen Klimaschutz. Heute, angesichts wachsender...

DWN
Politik
Politik „Atomkraft? Nein Danke“: Habeck-Ministerium manipulierte wohl AKW-Studie für Atomausstieg
26.12.2024

Manipulation im Wirtschaftsministerium? Wie interne Unterlagen jetzt aufdecken, soll das Wirtschaftsministerium unter Robert Habeck gezielt...

DWN
Politik
Politik Papst eröffnet Heiliges Jahr mit Hoffnungsbotschaft
26.12.2024

Ein strammes Programm hatte der gesundheitlich angeschlagene Papst an Weihnachten zu stemmen: Er eröffnete das Heilige Jahr der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland schafft Gasspeicherumlage ab: Entlastung für Nachbarländer, Mehrkosten für Verbraucher
26.12.2024

Deutschland verabschiedet sich von der umstrittenen Gasspeicherumlage an Grenzübergangspunkten zu Nachbarländern. Mit einer Änderung des...

DWN
Immobilien
Immobilien Sechs Jahre Mietenstopp: Können Mietpreiserhöhungen gesetzlich verboten werden?
26.12.2024

Der aktuelle Wohnmarkt bereitet Volk wie Bundesregierung Kopfzerbrechen. Laut Umfragen glauben immer weniger Deutsche daran, sich den Traum...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Überstunden steuerfrei: Ab 2025 wird es Realität?
26.12.2024

Überstunden ab 2025 steuerfrei? Wenn diese Pläne Wirklichkeit werden, könnten Arbeitnehmer von einer höheren Auszahlung ihrer...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kann Automatisierung die deutsche Industrie retten?
26.12.2024

Die deutsche Wirtschaft kämpft mit Fachkräftemangel und explodierenden Kosten. Wie können Automatisierung und Robotik diese...

DWN
Politik
Politik Wahlforscher Jung: Die Union hat ein "Merz-Problem" - und Habeck eine gute Chance
26.12.2024

Es sei sehr wahrscheinlich, dass Unionskandidat Merz der nächste deutsche Bundeskanzler wird, sagt Wahlforscher Matthias Jung. Doch er...