Die bevorstehende Fahrt eines US-Militärkonvois durch Tschechien sorgt in dem Nato-Mitgliedsstaat für teils hitzige Diskussionen. Auf ihrem «Dragoon Ride» mit mehr als 100 Schützenpanzern vom Baltikum ins oberpfälzische Vilseck werden rund 400 US-Soldaten von Sonntag bis Mittwoch Tschechien durchqueren. Die Panzer kommen aus Litauen (Video am Anfang des Artikels) und durchqueren auf ihrer unorthodoxen Militärparade Estland, Lettland, Polen und die tschechische Republik.
Gegner der Militäraktion haben für Samstagnachmittag zu einer Protestkundgebung im Zentrum von Prag aufgerufen. Die Nato sei kein Verteidigungs-, sondern ein Angriffspakt, kritisierten die federführenden oppositionellen Kommunisten (KSCM) am Freitag.
Auf sozialen Netzwerken gab es zudem erste Blockadeaufrufe. Das Verteidigungsministerium in Prag teilte mit, der Konvoi werde entlang seiner Route von Militärpolizisten begleitet. Im Falle von Protesten stünden Ausweichrouten zur Verfügung.
Das tschechische Fernsehens sieht dagegen eine große Zustimmung der Bevölkerung zur Waffenschai: Ein Umfrage zufolge werteten mehr als zwei Drittel der Befragten den Konvoi als Zeichen der Verbundenheit der Nato mit ihren östlichen Mitgliedsländern.