Unternehmen

Brite entwickelt Alternative zu den hässlichen EU-Energiespar-Lampen

Lesezeit: 1 min
30.03.2015 12:23
Ein Brite hat eine Alternative zu den hässlichen Energiesparlampen entwickelt, die dem Handel von der EU verordnet wurden. Er arbeitet mit LED-Modulen, erzeugt ein warmes Licht und kommt, anders als die EU-Birnen, ohne Quecksilber aus. Die Birnen sollen bereits in einigen Monaten auf dem Markt erhältlich sein.
Brite entwickelt Alternative zu den hässlichen EU-Energiespar-Lampen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die ersten LED-Glühlampen mit dem „Wundermaterial“ Graphene sollen in den kommenden Monaten auf den Markt kommen. Wissenschaftler der Universität Manchester haben die dimmbaren Glühbirnen entwickelt, die eine Schicht aus Graphene für die Wärmeableitung verwenden. Diese so genannte 2D-Material besteht aus einer nur wenige Atome dicken Schicht aus Kohlenstoff, das jedoch stärker ist als Stahl und Hitze sowie Elektrizität hervorragend leitet. Weitere Einsatzmöglichkeiten für das Material seien etwa leichtere Flugzeuge, flexible Bildschirme und leichtere Batterien.

Der Uni-Vizepräsident Bailey erklärte in einem Interview mit der BBC, dass die Graphene-LEDs im Vergleich zu normalen LEDs 10 Prozent weniger Energie verbrauchen, niedrigere Herstellungskosten haben und zudem länger halten. Das Design hingegen soll dabei dem der klassischen Glühbirne nachempfunden werden.

Damit bieten die Briten eine umweltfreundlichere Alternative zu den unbeliebten Energiesparlampen. Trotz mangelnden Nutzens und massiven Widerstands aus der Bevölkerung wurden diese 2013 verpflichtenden als Ersatz für konventionelle Glühbirnen eingeführt, hauptsächlich dank dem beherzten Lobbyismus des damaligen Umweltministers Sigmar Gabriel. Die Lampen stehen seither wegen der grünen Lichtfarbe, vor allem jedoch wegen ihres Quecksilbergehalts in der Kritik. Dieses hochgiftige Metall steht unter anderem im Verdacht, Autismus bei Kindern auszulösen. Der investigative Journalist Dan Olmsted ist sich nach jahrelanger Recherche sicher, dass Quecksilber eine entscheidende Rolle bei den steigenden Zahlen von Autismus spielt.

Die neuen Graphene-LED-Lampen sollen nun eine Möglichkeit bieten, die von der EU verordneten Energiesparlampen zu ersetzen. „Die Leute sind erstaunt darüber, wie schnell wir das auf den Markt bringen. Manchmal dauert es zwanzig Jahre, bis eine solche neue Entwicklung tatsächlich heraus kommt“, so Bailey.

Graphene wurde an der britischen Universität 2004 erstmals isoliert. Der Graphene-Mitentdecker Konstantin Novoselov bekam dafür den Nobelpreis verleihen. Für die Herstellung der LEDs hat die Universität eigens eine Ableger-Firma namens Graphene Lighting gegründet sowie einen kanadischen Investor für die Vermarktung gewonnen. Zudem hat die Universität Manchester kürzlich ein Nationales Graphene Institut (NGI) für 120 Mitarbeiter aufgebaut.

Im Wettbewerb um die Erst-Vermarktung des neuen Materials haben demnach auch China und Südkorea bereits Millionen Dollar in die Suche nach praktischen Anwendungsmöglichkeiten investiert. Allerdings sei es immer noch schwierig, Graphen in großen Mengen herzustellen, obwohl eine Reihe von Unternehmen dies versuchen. Zudem machen neue Entwicklungen in der Nano-Material-Forschung wie etwa Schwarzer Phosphor dem Wundermaterial bereits Konkurrenz.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...