Die Diskussionen über eine mögliche Grundsatzeinigung zum iranischen Atomprogramm hat die Ölpreise belastet. Das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI verbilligten sich am Montag in der Spitze jeweils mehr als zwei Prozent auf 55,30 und 47,65 Dollar je Fass. Im Falle einer Einigung mit dem Iran dürften die Sanktionen gelockert werden, damit würde zusätzliches Öl aus dem Iran auf den Markt drängen, prognostizieren die Analysten der Commerzbank in einem Kommentar.
Das bereits bestehende Überangebot dürfte also vergrößert werden. Die USA, Frankreich, Großbritannien und Deutschland bilden zusammen mit China und Russland die sogenannte Sechser-Gruppe, die seit Jahren mit dem Iran verhandelt. Die islamische Republik steht im Westen im Verdacht, dass sie an der Entwicklung von Atomwaffen arbeitet. Insidern zufolge besteht nun die Hoffnung, dass man sich auf ein zwei- bis dreiseitiges Papier verständige, das dann die Basis für eine längerfristige Einigung bilden könnte.
Einer der größten Verlierer des Preisverfalls ist Russland, das rund 40 Prozent seiner staatlichen Einnahmen aus dem Öl-Export bezieht. Der russische Finanzminister Anton Siluanow sagte Anfang März, dass finanzielle Einschnitte bei den Sozialausgaben und dem Militär-Etat vorgenommen werden müssen, um die herben Einnahme-Verluste teilweise auszugleichen.