Politik

Großbritannien: Cameron mit schwachen Werten nach TV-Debatte

Unter den britischen Wählern zeichnet sich eine stärkere Polarisierung ab als gewohnt: Nach der mit Spannung erwarteten TV-Debatte hatten sowohl die Linken als auch die Anhänger von Nigel Farage erstaunlich starke Werte in den Umfragen. Premier David Cameron schnitt schlecht ab - auch im Vergleich mit seinem direkten Kontrahenten Ed Miliband von der Labour-Partei.
03.04.2015 02:46
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die TV-Debatte der Parteichefs in Großbritannien war kein Erfolg für Premier David Cameron: Umfragen nach der Debatte haben ergeben, dass Labour-Chef Ed Miliband am überzeugendsten war - er gewann einer Umfrage von Guardian und ICM zufolge mit 25 Prozent und ließ Cameron mit 24 Prozent hinter sich. An dritter Stelle landete Nigel Farage von der UKIP mit 19 Prozent. Die Grünen (3 Prozent) und Liberalen (9 Prozent) schnitten nur mäßig ab, während die betont linke Chefin der Scottish National Party (SNP), Nicola Sturgeon, auf erstaunliche 17 Prozent kam.

Bemerkenswert: Laut Guardian lagen Miliband und Cameron auch in den den persönlichen Werten gleichauf, obwohl Miliband im direkten Vergleich bisher stets deutlich hinter Cameron gelegen war.

Eine Umfrage von ITV und ComRes ergab dagegen, dass Cameron, Miliband und Farage sogar gleichauf liegen - mit jeweils 21 Prozent.

Die stärkere Polarisierung unter jüngeren Wähler zeigt das Ergebnis von YouGov, welches Sturgon mit 28 Prozent sogar an der Spitze zeigt, während Farage hier mit 20 Prozent den zweiten Platz erreichte.

In der Debatte um die Einwanderungspolitik, die Farage mit der Zugehörigkeit Großbritanniens zur EU verknüpfte, zeigten sich sowohl Miliband als auch Cameron deutlich von den UKIP-Positionen beeinflusst: Beide wollen die Einwanderungen beschränken und die geltenden EU-Regeln entsprechend verändern.

Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, könnte eine Regierungsbildung in London schwierig werden. Cameron warf Farage vor, mit seinem Erfolg Labour zu stärken. Keine der Parteien wird eine ausreichende Mehrheit erlangen, um allein zu regieren. Mit wem Miliband im Falle eines Sieges koalieren würde, ist völlig unklar.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Schuldenkrise: Droht der Dollar-Kollaps? Was Anleger jetzt wissen müssen
10.07.2025

Die USA spielen mit dem Feuer: Zölle, Dollar-Schwächung und wachsende Schulden bedrohen das globale Finanzsystem. Doch es gibt Strategien...

DWN
Finanzen
Finanzen Hochsteuerland: Staat zockt Menschen ab - Von einem Euro bleiben Arbeitnehmern nur 47 Cent
10.07.2025

Bis zum 13. Juli arbeiten die Menschen in Deutschland in diesem Jahr nach Angaben des Bundes der Steuerzahler für die Staatskasse. Der...