Eine erste Auswertung des zweiten Flugschreibers hat bestätigt, dass das Germanwings-Flugzeug bewusst in den Sinkflug gebracht wurde. Der Autopilot sei von dem Anwesenden im Cockpit so eingestellt worden, dass die Maschine auf 100 Fuß sinkt, teilte die französische Untersuchungsbehörde Bea am Freitag mit. Während des Sinkflugs sei zudem mehrfach die Geschwindigkeit der Airbus-Maschine mit insgesamt 150 Menschen an Bord erhöht worden. Eine Auswertung des schon am Tag des Absturzes in den Alpen gefundenen Stimmrekorders hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft von Marseille ergeben, dass Copilot zum Zeitpunkt des Absturzes am 24. März allein im Cockpit war.
Über die Motive kann der Flugschreiber naturgemäß keine Auskunft geben, da er nur technische Daten sammelt. Aus den Flugschreiber-Ergebnissen kann nicht ermittelt werden, wer den Sinkflug eingeleitet hat. Die von den Behörden als wahrscheinlichste Variante gewählte Hypothese ist, dass der Co-Pilot den Absturz bewusst herbeigeführt hat. Andere Möglichkeiten wie technisches Gebrechen oder eine Einleitung des Sinkfluges durch Fehlbedienung können aus den Flugschreiberdaten weder belegt noch ausgeschlossen werden.