Technologie

Pack-Olympiade: Amazon sucht den Superroboter

Lesezeit: 1 min
08.04.2015 12:49
Amazon veranstaltet eine Roboter-Olympiade, bei der der beste Pack-Roboter gefunden werden soll. Der Online-Händler bietet dem Entwickler 25.000 Dollar Preisgeld. Dass die Gewinner-Roboter von Amazon gekauft werden ist nicht abwegig – der Online-Händler hat bereits des öfteren so verfahren.
Pack-Olympiade: Amazon sucht den Superroboter

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Online-Händler Amazon veranstaltet eine Roboter-Olympiade, um den effizientesten Pack-Roboter zu finden. Die Maschinen treten im Mai gegeneinander an und sammeln Punkte fürs Produkte lokalisieren, sicher fassen und in Kartons für den Versand legen. Dem Gewinner winkt ein Preisgeld von 25.000 Euro, so die offizielle Mitteilung.

Allerdings könnte auch mehr als das Preisgeld winken- immerhin ist Amazon bekannt dafür, Unternehmen mit vielversprechenden Technologien nicht nur unter Vertrag zu nehmen, sondern direkt zu aufzukaufen. Der Online-Händler hat ein offensichtlich langfristiges Interesse an neuer Roboter-Technologie: Insofern könnte man den Wettbewerb auch als eine Art erweitertes Bewerbercasting sehen. Das Unternehmen fliegt 25 Teilnehmer aus aller Welt nach Seattle ein, um bei der Veranstaltung im Mai ihre Ideen vorzuführen.

Den Roboter-Bauer Kiva Systems hatte Amazon bereits 2012 für 678 Millionen Dollar übernommen. Bisher können die Roboter, die Amazon bereits zu zehntausenden in US-Warenhäusern einsetzt vor allem tragen: Sie schieben und fahren ganze Regale automatisch von einem Ort zum anderen und ersparen den Mitarbeitern lange und ermüdende Wege. Für darüber hinausgehende etwa logistische Aufgaben fehlt ihnen jedoch bisher die Geschicklichkeit sowie die optische Wahrnehmung.

Besonderes Augenmerk soll dabei auf der visuellen Verbesserung der Packroboter liegen. Die Fähigkeit, eine Keksschachtel von einem Teddybär zu unterscheiden, ist bisher neben der fehlenden feinmotorischen Geschicklichkeit das größte Manko der Roboter gegenüber menschlichen Mitarbeitern. Die Kekse nicht zu zerbrechen ist daher die zweite wichtige Herausforderung für die Maschinen und ihre Entwickler. 25 Startups aus aller Welt haben Maschinen entwickelt, die sich genau auf jene Aufgaben spezialisiert haben, die Amazon verlangt.

Neben den Robotern trimmt Amazon auf dem Weg zu noch effizienterer Logistik auch die menschlichen Mitarbeiter auf Effizienz, vor allem durch permanente Kontrolle. Um zu verhindern, dass sie zu langsam arbeiten stellt das Unternehmen Regeln auf, die vor allem das menschliche Sozialverhalten beschränken: Zu viel Reden ist ebenso verboten wie zu lange Pinkelpausen oder chronisches Kranksein, berichtet der Business Insider. Wegen der Diebstahlgefahr darf demnach auch kein Produkt von den Mitarbeitern mitgebracht werden, das auch von Amazon verkauft wird – weder Kaugummis noch Armbanduhren sind in dem Lager erlaubt.

Amazon wird nicht müde zu betonen, es handele sich bei dem Einsatz von Robotern nur um eine Ergänzung für die Mitarbeiter, nicht um einen Ersatz. In den USA gibt es jedoch bereits größtenteils automatisierte Lager. Solche kämen jedoch laut Konzern vorerst in Deutschland nicht zum Einsatz. Arbeitsniederlegungen und Tarifstreiks machen dem Konzern nicht nur hierzulande zu schaffen. In den östlichen Nachbarstaaten seien bereits vollautomatische Lager geplant.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Technologie
Technologie Infineon vor herausforderndem Quartal: Augenmerk auf Zukunftsaussichten
02.05.2024

Der Chiphersteller Infineon sieht schwieriges Quartal voraus, mit moderaten Rückgängen und angespanntem Automobilmarkt. Wie geht es...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....