Die derzeitige finnische Regierung um den Konservativen Alex Stubb hat seit seinem Antritt als Premier im Juni vergangenen Jahres deutlich an Stimmen verloren. Aktuellen Umfragen zufolge liegt seine Partei nur noch auf Platz zwei, hinter der Zentrumspartei. Erreichten die Konservativen kurz nach Stubbs Antritt 2014 noch 22 Prozent in den Umfragen, sind es derzeit nur noch 16,2 Prozent.
Die Zentrumspartei mit ihrem Chef Juha Spilä hingegen liegt derzeit mit 24,9 Prozent vorn. Die eurokritische Partei der „Wahren Finnen“ erreichte zuletzt 14,6 Prozent und damit Platz vier, hinter National Coalition Party (NCP).
Mit den „Wahren Finnen“ könnte die Zentrumspartei eine Koalition formen – eine Möglichkeit, die für Sipilä durchaus in Betracht kommt. „Ich kann mit ihnen Geschäfte machen“, sagte er Reuters. „Sie sind eine populistische Partei, aber sie sind auch in wirtschaftlichen Themen realistisch.“
Allerdings gäbe es auch ein paar schwierige Punkte. Schließlich befürworte seine Partei die EU und „unseren Platz im Westen“, so Sipilä. Und die „Wahren Finnen“ seien gegen alles, was in der EU geschehe. „Aber das sind keine Schwierigkeiten, die wir nicht aus dem Weg räumen können.“
Der noch amtierende Premier Stubb setzt nun auf gute Auftritte bei den TV-Debatten. Der FT sagte Stubb, die vergangenen vier Regierungsjahre der derzeitigen Koalition seien „eine traumatische Erfahrung“ gewesen. Es habe keine gute Zusammenarbeit gegeben. Aber er sei ein „ewiger Optimist“.