Als Konsequenz aus der Ukraine-Krise wird die Bundeswehr mit 100 zusätzlichen Kampfpanzern „Leopard 2“ aufgerüstet. Die gebrauchten Panzer sollen für 22 Millionen Euro von der Industrie zurückgekauft und dann ab 2017 modernisiert werden, wie das Verteidigungsministerium am Freitag bekanntgab. Die im Zuge der Bundeswehrreform beschlossene Obergrenze von 225 „Leopard 2“-Panzern in der Bundeswehr wird auf 328 erhöht. Davon sollen 320 in Dienst gestellt und acht für Demonstrationszwecke genutzt werden.
„Das Sicherheitsumfeld hat sich seit dem Krisenjahr 2014 deutlich verändert“, so die Ministerin im Februar. „Die Frage, was wir wirklich können müssen und was die Truppe dafür braucht und was nicht, müssen wir neu und ehrlich beantworten.“ Beim Material der Bundeswehr habe sich ein enormer Investitionsstau aufgebaut. Es gebe an allen Ecken und Enden Engpässe. „Da müssen wir ran.“ Sonst stehe „über kurz oder lang die Einsatzfähigkeit und unsere Zuverlässigkeit in den Bündnissen infrage.“
Die 100 Kampfpanzer, die jetzt zurückgekauft werden, stammen ursprünglich aus den Beständen der Bundeswehr und waren ausgemustert worden. Da sie nicht mehr dem neuesten Stand der Technik entsprechen, werden sie modernisiert. Die Kosten dafür konnte Ministeriumssprecher Jens Flosdorff noch nicht benennen.
Die Bundeswehr wurde seit 1979 mit 2125 „Leopard 2“-Kampfpanzern aufgerüstet, die von Krauss-Maffei Wegmann produziert werden. Von den Leopard 2 sind heute noch etwa 240 im Dienst. Die im Zuge der Bundeswehrreform von 2011 beschlossene Reduzierung auf 225 Exemplare war also fast abgeschlossen und wird nun wieder rückgängig gemacht.