Politik

Russland rettet US-Bürger, Briten und Ukrainer aus dem Jemen

Die amerikanische und die britische Regierung haben Russland gedankt, weil Russland amerikanische und britische Staatsbürger aus dem Jemen evakuiert hat. Auch ukrainische Staatsbürger wurden von der russischen Armee in Sicherheit gebracht.
14.04.2015 00:45
Lesezeit: 1 min

US-Außenminister John Kerry hat seinem russischen Amtskollegen Sergei Lawrow für die Rettung von US Staatsbürgern aus dem Kriegsgebiet im Jemen gedankt. Kerry sagte in einem Statement des Außenministeriums, die USA seien Russland dankbar für die Hilfe bei der Evakuierung von amerikanischen Staatsbürgern aus dem Jemen. Das teilte das russische Außenministerium in einem Statement am Montag mit.

Ein Sprecher des britischen Außenministeriums bestätigte dem russischen Staatssender RT, dass sechs britische Staatsbürger den Jemen am Wochenende auf einem russischen Kriegsschiff verlassen konnten. Der Sprecher sagte, Großbritannien danke den russischen Autoritäten für ihre Hilfe.

Russland hat in den vergangenen Tagen Staatsbürger aus zahlreichen anderen Nationen aus dem Jemen evakuiert. Neben den 18 Amerikanern befreiten die Russen auch 14 Ukrainer, sechs estnische Staatsbürger sowie zahlreiche Bürger anderer Nationen, wie eine Aufstellung des russischen Botschafters im Jemen ergibt. Auch 45 russische Staatsbürger wurden von der russischen Armee aus dem Jemen evakuiert.

In den USA musste sich die Sprecherin des Außenministeriums, Marie Harf, Journalistenfragen stellen, warum die USA entgegen den sonstigen Gepflogenheiten ihre eigene Staatsbürger nicht aus dem Jemen befreit haben und auch keine Anstalten unternehmen, künftig Evakuierung aus dem Jemen durchzuführen. Harf sagte, die US-Regierung hätte in den vergangenen Monaten zahlreiche Reisewarnungen an amerikanische Staatsbürger durchgegeben und die Amerikaner aufgefordert, den Jemen zu verlassen. Man wolle die eigene Staatsbürger allerdings nicht im Stich lassen, sondern weise sie auf Möglichkeiten der Ausreise hin. Dies könne auch mit der Hilfe anderer Nationen geschehen.

Der russische Staatssender RT berichtet allerdings von sichtlichem Unmut jener Amerikaner, die von den Russen gerettet wurden. Die US-Bürger beklagten eine mangelhafte Kommunikation mit der Botschaft im Jemen aber auch mit allen anderen US-Botschaften im Nahen Osten. Man habe keinerlei Informationen erhalten, außer der Mitteilung, dass sich jeder selbst um seine Ausreise kümmern müsse.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Misserfolg bei Putins Wirtschaftsforum in St. Petersburg: Die marode Kriegswirtschaft interessiert kaum jemanden
23.06.2025

Das Wirtschaftsforum in St. Petersburg sollte Russlands wirtschaftliche Stärke demonstrieren. Stattdessen offenbarte es die dramatische...

DWN
Politik
Politik Zwangslizenzen: EU hebelt den Patentschutz im Namen der Sicherheit aus
23.06.2025

Die EU will künftig zentral über die Vergabe von Zwangslizenzen entscheiden – ein tiefer Eingriff in das Patentrecht, der die...

DWN
Technologie
Technologie Umfrage: Zwei Drittel für europäischen Atom-Schutzschirm
23.06.2025

Eine Forsa-Umfrage zeigt, dass eine deutliche Mehrheit der Deutschen den Aufbau eines europäischen nuklearen Schutzschildes befürworten....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Internationale Anleger kehren der Wall Street den Rücken
23.06.2025

Ölpreise steigen, geopolitische Risiken nehmen zu – und Europas Aktienmärkte wirken plötzlich attraktiv. Während die US-Börsen ins...

DWN
Politik
Politik Personalmangel im öffentlichen Dienst - DGB fordert mehr Personal
23.06.2025

Milliardeninvestitionen sollen in Deutschland die Konjunktur ankurbeln. Doch Personalmangel in Behörden könnte den ehrgeizigen Plänen...

DWN
Politik
Politik Iran-Israel-Krieg: Internet überflutet mit Desinformation
23.06.2025

Falsche Videos, manipulierte Bilder, inszenierte Explosionen: Der Konflikt zwischen Iran und Israel spielt sich längst auch im Netz ab –...

DWN
Politik
Politik Aus Angst vor Trump: China lässt den Iran im Stich
23.06.2025

Chinas harsche Kritik an den US-Angriffen auf Iran täuscht über Pekings wahres Kalkül hinweg. Im Hintergrund geht es um knallharte...

DWN
Politik
Politik US-Angriff auf den Iran: Die Märkte bleiben erstaunlich ruhig
23.06.2025

Trotz der Angriffe auf iranische Atomanlagen bleiben die globalen Märkte ruhig. Doch die Straße von Hormus bleibt ein geopolitischer...