Politik

Konflikt vor EU-Gipfel: Deutschland lehnt Euro-Budget ebenfalls ab

Lesezeit: 1 min
16.10.2012 15:50
Bei den Vorbereitungen zum EU-Gipfel sind schon jetzt deutliche Meinungsverschiedenheiten zu spüren. Auch Deutschland lehnt, ein Budget für die Eurozone ab,so der deutsche Staatsminister im Auswärtigen Amt. Darüber hinaus entbrannte ein Konflikt zwischen dem deutschen Minister und seinem französischen Kollegen über Eurobonds und die Bankenaufsicht.
Konflikt vor EU-Gipfel: Deutschland lehnt Euro-Budget ebenfalls ab

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell: Merkel: „Wir wollen die EU nicht spalten“

Hermann van Rompuys Idee-Papier zur Schaffung eines gemeinsamen Euro-Budgets sorgt schon vor dem offiziellen Beginn des EU-Gipfels für erhebliche Konflikte. Wie das niederländische Haarlems Dagblatt berichtet, hat sich nun auch Deutschland gegen ein gemeinsames Budget ausgesprochen (Finnland hatte sich am Sonntag dagegen ausgesprochen – hier). Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Link, bezeichnete den Vorschlag als nur für den Papierkorb geeignet. Die Debatte über ein zusätzliches Budget gehe in die falsche Richtung. „Für die deutsche Regierung steht ein zweiter Haushalt zusätzlich zu den vorhandenen Budgets nicht auf der Tagesordnung“. Großbritannien indes befürwortet den Vorschlag, wie die FT berichtet.

Derzeit befindet sich Michael Link mit seinen europäischen Kollegen in Luxemburg. Die Europaminister bereiten den EU-Gipfels vor. Dabei kam es auch zu einer deutlichen Auseinandersetzung zwischen Michael Link und seinem französischen Kollegen. Während der französische Europaminister, Bernard Cazeneuve, am Rande von EU-Beratungen in Luxemburg zu den Eurobonds bemerkte: „Wir sagen dazu ganz klar ja“, lehnte Michael Link dies ab. „Mit dieser Bundesregierung wird es das Element gesamtschuldnerischer Haftung nicht geben“.

Bezüglich der Schaffung der Bankenunion waren sich beide ebenfalls uneinig. „Der festgelegte Kalender sieht das bis Jahresende vor“, sagte Bernard Cazeneuve. „Man sollte immer versuchen, den festgelegten Kalender einzuhalten. Immer." Michael Link hingegen sagte, es sei besser, „nicht über konkrete Daten zu reden, denn das enttäuscht nur die Leute". EZB-Chef Draghi hingegen liegt eher auf Seiten Michael Links, er kann sich eine Bankenaufsicht frühestens 2014 vorstellen (hier).

Weitere Themen

Österreich verfehlt Defizitziel wegen Bankenrettung

Deutschland: Banken zocken Kunden mit Dispozinsen ab

Spanisches Bailout: Ohne Zustimmung der Euroländer droht Desaster

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Umweltbewusst und günstig: Hondas Leasing-Modell für die elektrifizierten Fahrzeuge von Honda

Der Managing Director der Honda Bank Volker Boehme spricht mit den DWN über die neuesten Entwicklungen im Leasinggeschäft für die...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis steigt auf Rekordhoch, Kurssprung für Bitcoin
04.12.2023

Der Goldpreis in Dollar stieg am Montag so hoch wie niemals zuvor. Und auch Bitcoin hat seine Rally mit einem massiven Sprung fortgesetzt....

DWN
Finanzen
Finanzen Höhere Zinsen erreichen langsam auch die Lebensversicherten
04.12.2023

Die Policen von Lebensversicherungen werfen langsam wieder mehr Zinsen ab. Vorreiter ist die Allianz mit einem Anstieg der Verzinsung um...

DWN
Finanzen
Finanzen Creditreform: Insolvenzen steigen 2023 kräftig an
04.12.2023

Nach Angaben von Creditreform steigen die Firmen-Insolvenzen 2023 in Deutschland um 23,5 Prozent. Dafür nennt die Wirtschaftsauskunftei...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Wirtschaft erwartet Schlimmes
04.12.2023

Die deutsche Wirtschaft rechnet laut IW-Umfrage auch im kommenden Jahr nicht mit einem Aufschwung. IW-Konjunkturchef Michael Grömling...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Schwachses EU-Geschäft: Deutsche Exporte fallen unerwartet
04.12.2023

Die deutschen Exporte sind im Oktober wegen des mauen Europa-Geschäfts überraschend den zweiten Monat in Folge gesunken. Ökonomen hatten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ölgigant Exxon will Lithium abbauen
03.12.2023

Wohin nur mit all den Öl-Einnahmen, fragte sich wohl der größte Ölkonzern der USA. Die Antwort lautet: Diversifikation. Exxon plant nun...

DWN
Politik
Politik Geopolitisches Erdbeben: Wem gehört die Levante?
03.12.2023

Die Levante wird Schauplatz eines Konflikts zwischen Ost und West. Überraschenderweise schalten sich jetzt die BRICS-Staaten ein und...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilie für lebenslange Rente verkaufen: Lohnt sich das?
03.12.2023

Senioren können mit der Immobilien-Leibrente das Einkommen aufbessern und in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Ist das sinnvoll...