Politik

Griechenland will neue Raketen-Abwehrsysteme von Russland kaufen

Die Regierung in Athen plant nach Angaben des griechischen Verteidigungsministers Panos Kammenos neue Luftabwehrraketen-Systeme von Russland zu kaufen. Das unmittelbar von einer Staatspleite bedrohte Land könnte die Waffen mit einem Kredit aus Moskau finanzieren.
16.04.2015 14:26
Lesezeit: 1 min

Griechenland verhandelt mit Russland über den Kauf von S-300 Raketenabwehr-Systemen. „Die bestehende Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich wird fortgesetzt (…) Es gibt Verhandlungen zwischen Russland und Griechenland über Wartungsarbeiten sowie für den Kauf von S-300-Raketensystemen“, zitiert der EUobserver den griechischen Verteidigungsminister Panos Kammenos, der sich aktuell wegen einer Sicherheitskonferenz in Moskau befindet. Nato-Mitglied Griechenland verfügt seit den späten 1990er Jahren über S-300-Luftabwehrsysteme.

Bei einem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Schoigu hatte Kammenos am Mittwoch gesagt, dass die Regierung in Athen alles tun werde, um eine Aufhebung der westlichen Russland-Sanktionen zu bewirken.

Am Mittwoch wurden die Haushaltszahlen 2014 Griechenlands veröffentlicht. Nach Angaben des Statistikamts in Athen lag das Haushaltsdefizit bei 3,5 Prozent des BIPs, also 0,8 Prozent höher als zuvor prognostiziert wurde. Deshalb stufte die Ratingagentur Standard and Poor's Griechenlands langfristige Kreditwürdigkeit auf das Niveau CCC+ ab.

Die Regierung in Athen schafft es nicht, ihren schuldnerischen Verpflichtungen kontinuierlich nachzukommen. Das Geld für den Kauf von Raketensystemen will Griechenland aber aufbringen. Offenbar wird das Land einen Kredit von Russland erhalten, um im Gegenzug die russische Waffen kaufen zu können. Die Höhe des Kredits dürfte die Waffen-Kosten übersteigen, um die Tsipras-Regierung auch mit frischem Geld zu versorgen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Misserfolg bei Putins Wirtschaftsforum in St. Petersburg: Die marode Kriegswirtschaft interessiert kaum jemanden
23.06.2025

Das Wirtschaftsforum in St. Petersburg sollte Russlands wirtschaftliche Stärke demonstrieren. Stattdessen offenbarte es die dramatische...

DWN
Politik
Politik Zwangslizenzen: EU hebelt den Patentschutz im Namen der Sicherheit aus
23.06.2025

Die EU will künftig zentral über die Vergabe von Zwangslizenzen entscheiden – ein tiefer Eingriff in das Patentrecht, der die...

DWN
Technologie
Technologie Umfrage: Zwei Drittel für europäischen Atom-Schutzschirm
23.06.2025

Eine Forsa-Umfrage zeigt, dass eine deutliche Mehrheit der Deutschen den Aufbau eines europäischen nuklearen Schutzschildes befürworten....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Internationale Anleger kehren der Wall Street den Rücken
23.06.2025

Ölpreise steigen, geopolitische Risiken nehmen zu – und Europas Aktienmärkte wirken plötzlich attraktiv. Während die US-Börsen ins...

DWN
Politik
Politik Personalmangel im öffentlichen Dienst - DGB fordert mehr Personal
23.06.2025

Milliardeninvestitionen sollen in Deutschland die Konjunktur ankurbeln. Doch Personalmangel in Behörden könnte den ehrgeizigen Plänen...

DWN
Politik
Politik Iran-Israel-Krieg: Internet überflutet mit Desinformation
23.06.2025

Falsche Videos, manipulierte Bilder, inszenierte Explosionen: Der Konflikt zwischen Iran und Israel spielt sich längst auch im Netz ab –...

DWN
Politik
Politik Aus Angst vor Trump: China lässt den Iran im Stich
23.06.2025

Chinas harsche Kritik an den US-Angriffen auf Iran täuscht über Pekings wahres Kalkül hinweg. Im Hintergrund geht es um knallharte...

DWN
Politik
Politik US-Angriff auf den Iran: Die Märkte bleiben erstaunlich ruhig
23.06.2025

Trotz der Angriffe auf iranische Atomanlagen bleiben die globalen Märkte ruhig. Doch die Straße von Hormus bleibt ein geopolitischer...