Technologie

Telekom will gratis Internet-Telefonie-Dienste beschränken

Lesezeit: 1 min
24.04.2015 11:37
Die Deutsche Telekom will die kostenlosen Internet-Telefonie-Dienste wie Whatsapp, Facebook und Skype beschränken. Die App-Anbieter sollten demnach den gleichen Spielregeln unterliegen wie die Mobilfunk-Anbieter und sich an den Kosten für den Netzausbau beteiligen. Die gratis Messenger-Dienste bedrohen zunehmend die Gewinne der Netzbetreiber.
Telekom will gratis Internet-Telefonie-Dienste beschränken

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Deutsche Telekom und andere europäische Netzbetreiber befürworten eine europäische Regulierung der kostenlosen Internet-Telefonie-Dienste wie Whatsapp, Facebook und Skype. Nach Informationen des Wall Street Journal fordern die Konzerne die gleichen Spielregeln wie für die konventionellen Anbieter. Dazu gehöre auch, dass die internationalen Konzerne sich  an den Kosten für den Netzausbau beteiligen.

Die gratis Messenger-Dienste bedrohen die Gewinne der traditionellen Netzbetreiber. Durch neue Technologien setzt etwa Google die klassischen Mobilfunk-Anbieter derzeit unter Druck: Ein neues Mobilfunk-Netz namens Fi, das automatisch, weltweit und ohne Roaming-Gebühren zwischen allen verfügbaren Mobil und WLAN-Netzen wechseln kann, bedroht die Marktstellung der Telekom-Anbieter ebenso wie diverse Bürgernetz-Bewegungen. Einige europäische Telekom-Firmen, darunter die Telekom und Vodafone, haben daher jüngst eine Anfrage für eine Reform zu ihrem Schutz an das EU-Parlament gerichtet - und ihre Lobby-Tätigkeiten deutlich vergrößert. Höttges hatte damals erklärt: „Wir wollen die Internet-Firmen nicht in eine Regulierung zwingen. Aber wenn sie davon befreit sind, wollen wir es auch sein.“

Ein Bericht von Golem zitiert dazu nun den Telekom-Sprecher Philipp Blank: „Die Telekom setzt sich seit längerer Zeit offen, klar und deutlich für einheitliche und faire Spielregeln ein. Während die Telekommunikationsunternehmen umfassend reguliert werden, können die so genannten Over-the-Top-Player frei agieren, obwohl sie die gleichen Dienste anbieten.“ Demnach gebe es praktisch keinen essenziellen Unterschied zwischen Skypen und Telefonieren oder zwischen einer SMS und einer Whatsapp-Nachricht. Alle Unternehmen sollten den Prinzipien der Interoperabilität, Nicht-Diskriminierung oder Offenheit folgen, so Blank zu Golem.

Nach Whatsapp bietet jüngst auch Facebook seinen Nutzern eine Telefonierfunktion: Über die App Hello können Android Nutzer mit ihren Facebook-Freunden Telefongespräche führen. Dabei kann sowohl das Mobilfunknetz als auch Voice over IP per Facebook Messenger für das Gespräch genutzt werden. Beim Gespräch werden die Informationen aus Facebooks Datenbanken über die Profilseiten der Anrufer angezeigt. Hello ist vorerst nur in den USA erhältlich, soll bei Erfolg aber auch in andere Länder kommen.

 

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik Der wahre Grund für den Abschwung in der Baubranche

Die Baubranche wird von einem kräftigen Abschwung erfasst. Eine der wichtigsten Ursachen – vielleicht die wichtigste – für die Krise...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brasilien ignoriert Energiewende, sieht Zukunft im Erdöl

Brasiliens staatlicher Ölkonzern Petrobras schert sich nicht um die globale Energiewende und wäre CEO Prates zufolge auch gern der letzte...

DWN
Finanzen
Finanzen Kredit-Krise: Drama um Credit Suisse wird zum „Alptraum“ für Europas Banken

Die nicht ohne Kollateralschäden abgelaufene Abwicklung der stark angeschlagenen Schweizer Großbank hat die Finanzmärkte aufgewühlt. Es...

DWN
Finanzen
Finanzen Märkte in Europa: Bank-Aktien stehen unter Druck

Die Aktien von Finanzinstituten standen am Freitag europaweit unter Druck

DWN
Politik
Politik Baden-Württemberg überprüft Altersgrenze für Minderjährige im Strafrecht

Nach dem brutalen Mord an der 12-jährigen Luisa in Freudenberg durch gleichaltrige Mädchen wird die Altersgrenze im Strafrecht...

DWN
Politik
Politik Greta Thunberg wird Ehrendoktorin der Theologie

Die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg wird dieses Jahr die Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der renommierten...

DWN
Politik
Politik UN-Generalsekretär Guterres warnt Europäer vor Ausgrenzung Chinas

UN-Generalsekretär António Guterres hat die Europäer vor einer Teilnahme an der amerikanischen Kampagne gegen China gewarnt.

DWN
Politik
Politik Das Ringen der Großmächte um Moldau hat begonnen

Um das kleine Moldau tobt ein Ringen um Macht und Einfluss zwischen dem Westen und Russland, berichten Medien.