Politik

Lufthansa: Hacker-Angriff auf Flugzeuge nur sehr schwer vorstellbar

Lesezeit: 1 min
28.05.2015 01:18
Ein US-Hacker ist in die Kontroll-Systeme von diversen Maschinen vom Typ Boeing eingedrungen. Nach eigenen Angaben wollte er auf Schwachstellen hinweisen und zu deren Behebung beitragen. Die Boeings befinden sich auch in der Flotte der Lufthansa. Doch diese gibt den Deutschen Wirtschafts Nachrichten eine begründete Entwarnung.
Lufthansa: Hacker-Angriff auf Flugzeuge nur sehr schwer vorstellbar

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das FBI hat vergangene Woche den IT-Experten Chris Roberts verhaftete und verhört. Roberts hatte zuvor gesagt, dass er das Cockpit-System eines Flugzeugs der United Airlines gehackt habe. Das Ganze sei ein Experiment gewesen, bei dem er sehen wollte, wie anfällig die Flugsysteme sind.

„Die Luftfahrt wird immer anfälliger, weil Dinge wie Wi-Fi und Bluetooth benutzt werden. Und jetzt haben wir das Phänomen, dass auch Streaming Sat-com [Satelliten-Kommunikation] in die Flugzeuge kommen (…) Das gibt Hackern die Möglichkeit, in Bereiche einzudringen, in denen wir sie nicht wollen – wie zum Beispiel in die Cockpit-Kontrollsysteme“, sagte der ehemalige Pilot der US-Armee, Stephen Ganyard, dem Sender ABC News.

Der Hacker Roberts meint jedenfalls, es sei durchaus möglich, die Triebwerke eines Flugzeugs abzuschalten. Die Piloten hätten bei solch einem Hacker-Angriff keine Möglichkeit zur Gegenwehr. Aus einem offiziellen Untersuchungs-Dokument des FBI geht hervor, dass Roberts „Schwachstellen bei den Maschinen-Typen Boeing 737-800, 737-900 und Airbus A-320 entdeckt“ hat. Derartige Modelle befinden sich auch zahlreich in der Flotte der Lufthansa.

Ein Sprecher der Lufthansa gibt Entwarnung. Er sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten:

„Die Gefahr eines Hackerangriffs auf das auf Lufthansa-Langstreckenflugzeugen betriebene WLAN-System für Passagiere FlyNet ist nach heutigem Stand sehr gering. Im Falle eines Angriffs auf das FlyNet-Portal an Bord hätte dies zudem keine Auswirkungen auf die im Cockpit befindlichen Flugsteuerungssysteme. Der Grund dafür ist, dass das FlyNet komplett unabhängig von den Cockpitsystemen betrieben wird. Ein Flugzeug ist in mehrere Sub-Netzwerke (sogenannte Domains) aufgeteilt. Die für die Steuerung des Flugzeugs verwendeten Systeme befinden sich in einer hoch sicheren Domain (Aircraft Control Domain), die hohen Sicherheitsauflagen unterliegt. FlyNet ist nicht mit dieser Domain verbunden. Über FlyNet kann daher weder die Flugsteuerung angegriffen, noch dessen Kontrolle übernommen werden. Sowohl die Flugzeughersteller, der Entwickler von FlyNet als auch Lufthansa müssen strikte Auflagen von den Behörden befolgen. Diese erforderlichen Zertifizierungen erfolgen sowohl beim Einbau solcher Systeme in ein Flugzeug, als auch nach jedem System-Update/Upgrade. Damit wird gewährleistet, dass die jeweils neuesten Sicherheitsstandards eingehalten werden.“


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold Privatbesitz: Deutscher Goldschatz in Milliardenhöhe
06.05.2024

Der Goldbesitz der deutschen Bevölkerung, bestehend aus Barren, Münzen und Schmuck, ist nach dem Anstieg während der Corona-Pandemie...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg aktuell: Russische Angriffe auf Ukraine während orthodoxem Osterfest
06.05.2024

Russische Einheiten setzen ihre Angriffe entlang der ukrainischen Fronten fort, auch während des orthodoxen Osterfests. Am Sonntag...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Ausblick: Anleger erwarten Impulse für den Deutschen Aktienindex
06.05.2024

Der DAX hat zuletzt um die Marke von 18.000 Punkten geschwankt, jetzt warten Anleger gespannt auf neue Impulse. Im als herausfordernd...

DWN
Technologie
Technologie Sprunginnovation: In der Lausitz wird das größte Höhenwindrad der Welt errichtet
06.05.2024

Die Sache klingt zunächst irgendwie tragisch. Die Bundesagentur für Sprunginnovationen versucht, in der Lausitz in 365 Metern Höhenwinde...

DWN
Politik
Politik Deutsch-australische Rüstungskooperation: Mehr als Boote und Panzer?
05.05.2024

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock befürwortet eine engere Rüstungskooperation zwischen Deutschland und Australien, da sie betont,...

DWN
Immobilien
Immobilien Die Grunderwerbssteuer: Was Sie unbedingt wissen sollten!
05.05.2024

Jeder, der in Deutschland ein Grundstück erwerben will, zahlt darauf Steuern. Vorne mit dabei: Die Grund- und Grunderwerbssteuer. Doch was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Eli Lilly, Merck und Biontech: Deutschland behauptet sich als Pharma-Standort
05.05.2024

Mehr als 250.000 Beschäftigte sind in Deutschland allein in der Pharma-Industrie beschäftigt. Dass die Branche auch in naher Zukunft...

DWN
Finanzen
Finanzen Dispozinsen: Wie sie funktionieren und wie man sie vermeidet
05.05.2024

Dispozinsen können eine teure Überraschung für Bankkunden sein, die ihr Konto überziehen. Dieser Artikel erklärt, wie Dispozinsen...