Finanzen

Börse: Dax schließt 2,2 Prozent im Plus

Lesezeit: 2 min
19.05.2015 18:43
Der Dax explodiert regelrecht und pulverisiert dabei den Widerstand bei 11750 Punkten. Auslöser ist die Ankündigung der EZB, noch vor den weniger liquiden Sommermonaten das Volumen der Anleihenkäufe zu erhöhen. Das stützt die Märkte für Staatsanleihen, ist aber vor allem eine Steilvorlage für die Aktienmärkte, während der Euro heftig unter Druck kommt.
Börse: Dax schließt 2,2 Prozent im Plus

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Aussicht auf verstärkte Anleihekäufe der EZB im Sommer hat den Euro am Dienstag ins Rutschen gebracht. Die Gemeinschaftswährung fiel um fast zwei US-Cent bis auf 1,1120 Dollar. Die Notenbank hatte angekündigt, einen Teil der für Juli und August geplanten Bond-Käufe vorzuziehen. Der schwächere Euro sorgte unter den Dax -Anlegern für Kauflaune: Der deutsche Leitindex mit seinen zahlreichen Exportwerten kletterte um 2,2 Prozent auf ein Drei-Wochen-Hoch von 11.853,33 Zählern. Der EuroStoxx 50 stieg um rund zwei Prozent auf 3662,77 Punkte. Wegen des anziehenden Dollar kamen Dow-Jones - und S&P500 an der Wall Street allerdings bis zum Handelsschluss in Europa kaum vom Fleck.

Die EZB werde wegen der in der Urlaubssaison üblicherweise dünnen Umsätze ihr Anleihe-Kaufprogramm intensivieren, erklärte EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeure am Morgen in London. Es sei nur logisch, in Monaten mit dünnen Umsätzen eher weniger zu kaufen, um die Kursentwicklung nicht über Gebühr zu beeinflussen, sagte Commerzbank-Analyst Lutz Karpowitz. Am Anleihenmarkt ging es für die Kurse der zehnjährigen Bundesanleihen zeitweise kräftig nach oben. Im Gegenzug fielen die zuletzt stark gestiegenen Renditen in der Spitze auf 0,552 Prozent nach 0,651 Prozent im Geschäft des Vortages.

Gestützt wurde der europäische Aktienmarkt auch durch wieder aufkeimende Hoffnung auf einen baldigen Kompromiss im griechischen Schuldenstreit. Nach den Worten von Arbeitsminister Panos Skourletis dürfte Athen bald einen Durchbruch in den Gesprächen mit seinen internationalen Geldgebern erzielen . Der griechische Leitindex legte 2,6 Prozent zu.

Zu den größten Gewinnern im Dax zählten die Autowerte. Die höheren Pkw-Neuzulassungen im April und der schwache Euro schoben VW um fast fünf Prozent, Daimler und BMW um je etwa 3,5 Prozent an. Der Reifenhersteller Continental punktete mit seinen Übernahmeplänen bei den Anlegern: Der Konzern will sich mit dem Kauf eines Software-Spezialisten für Zukunftsthemen wie dem automatisierten Fahren besser positionieren. Die Aktien legten 3,8 Prozent zu.

Schlechte Karten hatten dagegen Merck, die trotz eines Ergebnisanstiegs im ersten Quartal bei den Anlegern durchfielen. Neben höheren Forschungskosten machte dem Unternehmen ein rückläufiges Geschäft mit seinem Multiple-Sklerose-Mittel Rebif und dem Krebsmittel Erbitux zu schaffen. Die Titel des Pharma- und Chemiekonzerns rutschten 1,7 Prozent auf 100,55 Euro ab.

Ein Auftrag über mehrere Anlagen verschaffte Aixtron neuen Schwung: Die Titel legten im TecDax 4,9 Prozent zu. Mit Käufen honorierten die Anleger das Zahlenwerk des Internet-Dienstleisters United Internet, dessen Aktien um fast acht Prozent in die Höhe schossen.

Die Verlängerung des Vertrags zur Lieferung digitaler Landkarten an Apple trieb in Amsterdam die Aktien von TomTom um 13,2 Prozent hoch.

In New York hielten mit einem Abschlag von bis zu 4,4 Prozent die Aktien von Wal-Mart die rote Laterne. Unter anderem der starke Dollar und höhere Löhne machten dem weltgrößten Einzelhändler im ersten Quartal zu schaffen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Mineralreiche Staaten werden sich ihrer Marktmacht bewusst – doch ein Kartell ist weiterhin keine Option
21.09.2023

Wenn auch das Zeitalter der fossilen Energieträger bei weitem noch nicht abgelaufen ist, so nimmt die Bedeutung von Alternativen in...

DWN
Politik
Politik Ende der Geduld: Polen stoppt Waffenlieferungen an Ukraine
21.09.2023

Polen will die Ukraine nicht mehr mit Waffen versorgen und sich stattdessen auf die eigene Aufrüstung konzentrieren. Ist damit der Weg...

DWN
Finanzen
Finanzen Yuan überholt Dollar in Chinas Außenhandel
21.09.2023

Der Yuan baut seinen Vorsprung auf den Dollar in Chinas Außenhandel aus – Symptom strategischer Verschiebungen im globalen Handels- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation gebannt? Schweiz lässt Zinsen unverändert
21.09.2023

Die Schweiz hat überraschend auf eine Zinserhöhung verzichtet, auch weil die Inflation zuletzt niedrig war. Weitere Anhebungen könnten...

DWN
Politik
Politik Steuereinnahmen steigen deutlich, aber Geld ist schon verplant
21.09.2023

Die Steuereinahmen von Bund und Ländern lagen im August knapp 9 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Doch dies ist in der Haushaltsplanung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Additive Fertigung: Wo Deutschland an der Spitze steht
20.09.2023

In einer Zeit, in der Deutschland auf fast allen Feldern zurückzufallen scheint, meldet das Europäische Patentamt (EPA) Hoffnungsvolles:...

DWN
Politik
Politik Steigende Preise bei Munition belasten NATO-Staaten
20.09.2023

Die höheren Militärausgaben bringen nicht automatisch mehr Ausrüstung und Munition, warnt ein hochrangiger NATO-Beamter. Denn die Preise...