Politik

Vor Spaltung: AfD zerbricht vermutlich schneller als die Euro-Zone

Lesezeit: 1 min
22.05.2015 16:08
Die Alternative für Deutschland steht offenbar vor der Spaltung: Die Parteiflügel erklärten, nicht mehr miteinander zu können. Damit dürfte die euro-skeptische Partei schneller zerbrechen als die von ihr Kritisierte Euro-Zone. Zur Euro-Krise hat sich aus der AfD schon lange niemand mehr geäußert, seit die Parteispitze im EU-Parlament neue Jobs gefunden hat.

Die AfD steht offenbar vor der Spaltung: Der AfD-Vorstand stellte am Freitag nach Angaben von Sitzungsteilnehmern die im Januar auf Wunsch von Co-Chef Bernd Lucke beschlossene Parteireform infrage, will die Nachrichtenagentur Reuters erfahren haben. Die Reform sah die Verkleinerung der bisherigen Dreierspitze aus Lucke, Frauke Petry und Konrad Adam im Dezember vor. Der zur wirtschaftsliberalen Strömung zählende Lucke wollte für den alleinigen Posten kandidieren. Er hat zudem die Vorstandswahlen auf dem Parteitag im Juni in Kassel zu einer Richtungsentscheidung erklärt.

Der Bundesvorstand der Alternative für Deutschland hat außerdem die Gründung des Vereins «Weckruf 2015» durch Parteigründer Bernd Lucke mehrheitlich missbilligt. Das teilte der AfD-Pressesprecher Christian Lüth am Freitag in Berlin mit, wo Lucke und seine Gegenspielerin Frauke Petry an einer Vorstandssitzung teilnahmen.

Lucke und weitere Vertreter des liberal-konservativen Flügels hatten den Verein Anfang der Woche gegründet, um Nationalkonservative in der AfD zu isolieren. Mehr als zehn Prozent der AfD-Mitglieder - vor allem aus den westlichen Bundesländern - schlossen sich dem Verein an.

Lucke hatte zuvor erklärt, er sei von der Co-Vorsitzenden Frauke Petry enttäuscht. Er könne sich nicht vorstellen, nach der Wahl des neuen Vorstandes durch den Bundesparteitag in drei Wochen weiter mit Petry zusammenzuarbeiten. Er selbst werde an seiner Kandidatur festhalten.

Auch Petry schloss eine weitere Zusammenarbeit mit Lucke aus. Sie warf ihm vor, er habe der AfD mit der Gründung seines Vereins stark geschadet. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Alexander Gauland sagte: «Ich halte es für sehr schwierig nach diesen Vorfällen, dass Bernd Lucke die Gesamtpartei führt.»

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Die neuen, elektrifizierten Honda-Modelle

Komfort, Leistung und elektrische Antriebe – das gibt es alles mit den brandneuen Honda-Modellen als E-Auto, Plug-in-Hybrid und...

DWN
Politik
Politik Scholz im Bundestag: Eine Erklärung, die nichts erklärt
28.11.2023

Die mit großer Spannung erwartete Regierungserklärung enttäuschte. Weder erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz, wie es zu dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bundesrat stimmt besseren Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen zu
28.11.2023

Mit dem Zukunftsfinanzierungsgesetz (ZuFinG), dem nun auch der Bundesrat zugestimmt hat, werden sich die Finanzierungsmöglichkeiten für...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kredite an Unternehmen in Eurozone schrumpfen erstmals seit 2015
28.11.2023

Die Zinserhöhung durch die EZB zeigt Wirkung. Der Umfang der Kredite an Unternehmen der Eurozone ist im Oktober so stark zurückgegangen...

DWN
Politik
Politik Schuldenbremse: Scholz erhält Rückendeckung vom DIW
28.11.2023

Die Haushaltskrise rechtfertigt laut DIW-Chef Marcel Fratzscher die Ausrufung einer Notlage auch für 2024. Die Schuldenbremse sei sowieso...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EIT Culture & Creativity - Europa setzt auf Kreativität für KMU
28.11.2023

Europa setzt auf kreative Impulse für wirtschaftliche Transformation: Mit über 70 Millionen Euro fördert das EIT Culture & Creativity...

DWN
Politik
Politik Armes Deutschland – eine Gefahr für die Demokratie
27.11.2023

Neueste Zahlen zum Wohlstand und dessen ungleicher Verteilung zeigen: Die Armut ist in Deutschland auf dem Vormarsch - mit weitreichenden...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konsumklima schwach: Handel fürchtet um Weihnachtsgeschäft
28.11.2023

Das Konsumklima hat sich vor Weihnachten nur wenig aufgehellt. Doch Ökonomen sind wenig optimistisch. Denn durch die Haushaltskrise drohen...

DWN
Politik
Politik SPD und Grüne gegen Schuldenbremse, FDP weiter dafür
28.11.2023

Die Ampel streitet über den Bundeshaushalt 2024. Allein die FDP will an der Schuldenbremse festhalten. Daher setzen SPD und Grüne auf...