Politik

Draghi in Sorge um den Euro: Existenz der Währungsunion ist bedroht

EZB-Chef Mario Draghi sieht die Existenz des Euro-Raums durch strukturelle Unterschiede in den Mitgliedsstaaten bedroht. Diese könnten explosiv werden
24.05.2015 03:01
Lesezeit: 1 min

EZB-Präsident Mario Draghi hat vor Gefahren für den Euro-Raum durch strukturelle Unterschiede zwischen den einzelnen Mitgliedsländern gewarnt. "In einer Währungsunion kann man sich große und noch anwachsende strukturelle Divergenzen zwischen den Ländern nicht leisten, denn sie können tendenziell explosiv werden", sagte Draghi am Samstag im portugiesischen Sintra vor Zentralbankern. "Und deshalb bedrohen sie die Existenz der Union, der Währungsunion."

Draghis Worte zielen auf Unterschiede etwa zwischen Ländern wie Deutschland, in dem eine Balance zwischen Einnahmen und Ausgaben des Staates versucht wird, und dem hoch verschuldeten Griechenland, das wegen der Austerität noch tiefer in die Krise geschlittert ist. So gibt es in den 19 Ländern des Währungsraumes teils deutliche Unterschiede etwa bei den Regeln am Arbeitsmarkt oder beim Kündigungsschutz. Als im Zuge der Finanzkrise Kredite der Euro-Partner etwa für Irland, Portugal und Griechenland gewährt werden mussten, gab es unter den einzelnen Ländern des Währungsraums Spannungen. So suchte Deutschland nach Verbündeten für einen eher konservativen Kurs bei Staatsausgaben, während andere Länder Berlin vorwarfen, dadurch der Wirtschaft in einigen Euro-Ländern Spielraum für Wachstum zu nehmen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen CBDCs und Gold – Kontrolle oder Freiheit?

In einer Zeit rasanter Veränderungen stellt sich mehr denn je die Frage: Wie sicher ist unser Geld wirklich? Die Einführung von CBDCs...

DWN
Politik
Politik Neue Regierung: Üppige Übergangsgelder für Ex-Minister - AfD und Steuerzahlerbund fordern Reform
01.05.2025

Dauerversorgung auf Kosten der Steuerzahler: Bisher bekommen Minister und Kanzler nach ihrem Ausscheiden bis zu 2 Jahren staatliche...

DWN
Politik
Politik Trump gegen die Welt: Warum Streit mit Verbündeten das China-Problem nur verschärft
01.05.2025

Die Ereignisse der vergangenen Wochen haben zweifellos dem internationalen Ruf der USA auf den Finanzmärkten geschadet und das...

DWN
Technologie
Technologie PwC-Studie: Künstliche Intelligenz könnte Weltwirtschaft bis 2035 um 15 Prozent beflügeln – doch der Preis ist hoch
01.05.2025

Während viele Volkswirtschaften unter dem Druck multipler Krisen taumeln – Energiepreise, geopolitische Spannungen, ein fragiles...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Politik schwächt den Dollar – Rogoff sieht Machtverschiebung zugunsten Europas
01.05.2025

Kenneth Rogoff sieht in Trumps Politik den Katalysator für das Ende des Dollar-Zeitalters. Europa steht vor der historischen...

DWN
Finanzen
Finanzen JPMorgan: Zinsschock voraus – Warum US-Bonds Europa ausstechen
01.05.2025

JPMorgan sieht in US-Anleihen den neuen Renditetreiber – Europas zögerliche EZB-Politik wirkt abschreckend auf Investoren.

DWN
Panorama
Panorama Jung oder KI: Zwei Wege zur Lösung des Lkw-Fahrermangels
01.05.2025

Angesichts des anhaltenden Fahrermangels setzt die EU auf die Senkung der Altersgrenze für Lkw-Führerscheine, während die USA auf eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Unternehmer weltweit in Alarmbereitschaft: Handelskriege, Schuldenkrisen und KI – Was kommt als Nächstes?
01.05.2025

UBS-Report: Unternehmer zwischen Angst vor Handelskriegen, Hoffnungen auf KI und dem Wettlauf um Nachhaltigkeit.

DWN
Finanzen
Finanzen Versteckte Risiken: Wie die Rentenversprechen zur Illusion werden
01.05.2025

Vorsorge mit Risiko: Warum viele Pensionslösungen nur scheinbar sicher sind – und wie mangelnde Transparenz zum größten Feind der...