Finanzen

Starker Franken: Schweizer Wirtschaft schrumpft deutlich

Lesezeit: 1 min
29.05.2015 12:04
Die Frankenaufwertung lässt die Schweizer Wirtschaft zu Jahresbeginn deutlich schrumpfen. Das BIP ging um 0,2 Prozent zurück. Es ist der erste Rückgang seit mehr als drei Jahren.
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Die starke Aufwertung des Franken hat die Schweizer Wirtschaft zu Jahresbeginn ausgebremst. Von Januar bis März schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,2 Prozent zum Vorquartal, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Freitag mitteilte. Es ist der erste Rückgang der Wirtschaftsleistung seit rund dreieinhalb Jahren. Erste Experten sehen angesichts der trüben Aussichten für das laufende Quartal bereits eine Rezession. Zum Vorjahresquartal stieg das BIP um 1,1 Prozent.

Im Januar hatte sich die Schweizerische Notenbank SNB unerwartet dazu entschlossen, sich nicht mehr gegen die Aufwertung des Franken zu stemmen. Auslöser war die zunehmend lockerere Geldpolitik der EZB, die den Euro immer stärker abwerten ließ. Die SNB musste massiv am Devisenmarkt intervenieren, um ihre Kursgrenze von 1,20 Franken je Euro zu verteidigen. Nach der Aufhebung dieser Grenze gewann die Währung schlagartig an Wert, was den Außenhandel und die Tourismusbranche erheblich belastete.

Wie Daten des Seco zeigen, ging der Außenhandel im ersten Quartal auf Tauchstation. Die Warenausfuhren schrumpften um 2,3 Prozent. Besonders stark fielen die Rückgänge in der Chemie- und Pharmabranche sowie im Maschinenbau aus. Ein noch stärkerer Rückgang der Wirtschaftsleistung wurde durch höhere Investitionen der Unternehmen und die Konsumausgaben der privaten Haushalte verhindert.

„Wir erwarten, dass das BIP im zweiten Quartal sogar noch stärker als im ersten Quartal schrumpfen wird, so dass sich die Schweizer Wirtschaft bereits in einer Rezession befinden dürfte“, kommentierte die Schweizer Privatbank Sarasin. Eine Erholung sei erst im zweiten Halbjahr zu erwarten, wenn sich die Wirtschaft auf den starken Franken eingestellt habe. Im Gesamtjahr rechnet die Bank mit einem Wachstum von 0,7 Prozent, gefolgt von 1,3 Prozent im kommenden Jahr.

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