Gemischtes

„Stop TTIP“ erreicht zwei Millionen Unterschriften

Lesezeit: 1 min
09.06.2015 00:55
Die selbstorganisierte Bürgerinitiative „Stop TTIP“ geht in die nächste Runde. Während die Klage gegen die EU-Kommission noch läuft, wurden bereits zwei Millionen Unterschriften gesammelt. Anfang Oktober sollen diese dann Vertretern der EU übergeben werden.
„Stop TTIP“ erreicht zwei Millionen Unterschriften

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Am Mittwoch wird das Europäische Parlament seine Resolution zu TTIP verabschieden. Pünktlich dazu hat die selbstorganisierte Europäische Bürgerinitiative die Marke von zwei Millionen Unterschriften geknackt. Der Druck auf die EU-Institutionen soll noch weiter steigen. „Wir arbeiten daran die Initiative weiter auszubauen“, sagte Michael Efler von Stop TTIP den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Neben den vielen schriftlichen Unterstützern blicke man immerhin mittlerweile auf ein Netzwerk von über 500 Unterstützern.

Mit den zwei Millionen Unterschriften hat ausgerechnet die Bürgerinitiative, die von der EU nicht als offizielle Europäische Bürgerinitiative (EBI) zugelassen wurde, nun mehr Unterstützer als alle anderes Bürgerinitiativen auf EU-Ebene zuvor. In 14 Mitgliedsländern wäre die EU-Unterschriftenhürde bereits erreicht, in sieben Ländern wäre das für eine offizielle EBI notwendig gewesen. Die Klage gegen die Ablehnung von der EU-Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof läuft noch. „Im November hatten wir sie eingereicht“, so Efler zu den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. „Das schriftliche Verfahren ist nun abgeschlossen“, aber bis es zu einer Verhandlung und einem Urteil komme, das sei „noch nicht absehbar“.

Unterdessen geht die Planung weiter. „Wir planen für den 7. Oktober eine Übergabe der Unterschriften in Brüssel“, sagte Efler. Man werde dann versuchen, EU-Repräsentanten dafür zu gewinnen, die Unterschriften anzunehmen. „Die Vertreter wären angesichts des großen Zuspruchs der Bevölkerung gut beraten, die Unterschriften entgegenzunehmen.“

Um weitere Unterstützer zu gewinnen und ihre Bedenken über TTIP deutlich zu machen, werde am 10. Oktober eine Großdemonstration stattfinden. Man versuche aber, auch noch weitere Länder für eine Großdemonstration am selben Tag zu gewinnen.

Efler zufolge gibt es auf politischer Ebene bereits jetzt schon Zustimmung für ihre Initiative im EU-Parlament, vor allem bei den Grünen und den Linken. Bei den Liberalen und Konservativen gibt es auch ein paar Unterstützer, aber „es kommt jetzt vor allem auf die Sozialdemokraten an“, so Efler. Stimmen diese beispielsweise am Mittwoch „richtig ab“, könnte es schon positive Änderungen in den Verhandlungen zu TTIP geben.

Die Begründung der EU-Kommission bezüglich des abgelehnten Antrags lautete damals: „Ihre geplante Bürgerinitiative liegt offenkundig außerhalb des Rahmens, in dem die Kommission befugt ist, einen Vorschlag für einen Rechtsakt der Union vorzulegen, um die Verträge umzusetzen.“ Das Verhandlungsmandat zu TTIP sei demnach ein interner Vorbereitungsakt und kein Rechtsakt mit Wirkung auf die Bürgerinnen und Bürger. Zudem könne eine EBI nur positiv formuliert werden, also darauf hinwirken, einen Rechtsakt zu erlassen, nicht aber einen solchen zu unterlassen. Beide Begründungen sind nach Ansicht der Initiatoren nicht stichhaltig.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Halving: Die nächste Evolutionsstufe im digitalen Geldsystem
18.04.2024

Am 20. April 2024 ist es wieder soweit: Das nächste Halving steht vor der Tür. Doch um was geht es bei diesem Event, auf das die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wirtschaftsstandort Deutschland: 7 Maßnahmen, die den Wohlstand sichern
18.04.2024

Kein Wirtschaftswachstum, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten: Die deutsche Wirtschaft hat viele Baustellen. Im aktuellen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch verhandelt über Stellenabbau: Fokus auf Alternativen und Standortsicherung
18.04.2024

Bosch will massiv Stellen streichen, um im internationalen Wettbewerb nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dagegen gingen zuletzt Tausende...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldvermögen privater Haushalte hat einen neuen Höchststand erreicht
18.04.2024

Die gestiegenen Kurse an den Aktienmärkten und die erhöhten Sparzinsen haben zusammen dazu geführt, dass das Geldvermögen der deutschen...