Die Pharmafirma Cosmo will ihre Tochter Cassiopea SpA an die Schweizer Börse SIX bringen. Der Gang an den Aktienmarkt solle im dritten Quartal über die Bühne gehen, sagte Cosmo-Chef Alessandro Della Cha am Dienstag in einer Telefonkonferenz. Cosmo, die ihren Rechtssitz in Luxemburg hat und in Italien produziert, platziere knapp die Hälfte der Cassiopea-Titel. Zu der Höhe des Erlöses aus dem Börsengang wollte sich Della Cha nicht äußern. „Wir sind im Prozess der Evaluierung“, sagte er. Die Firma habe Kontakt zu mehr als 40 potenziellen Investoren. Investmentbanker erwarten im laufenden Jahr weitere Neuzugänge an der Schweizer Börse.
Mit dem Listing trennt Cosmo den Bereich Hautkrankheiten vom bereits etablierten Geschäft mit Magen-Darm-Erkrankungen. Die am weitesten fortgeschrittenen Produkte von Cassiopea sind Winlevi gegen Akne und Breezula gegen Haarausfall. Cosmo habe Cassiopea vor dem Börsengang mit rund 50 Millionen Euro Kapital ausgestattet. Diese Mittel sollen reichen, um das Geschäft bis Ende 2017 zu betreiben. Bis dahin sollen die klinischen Tests mit Winlevi abgeschlossen sein.
Cassiopea wäre der dritte Neuzugang an der Schweizer Börse in diesem Jahr. Im Februar hatte Sunrise den größten Börsengang seit über acht Jahren hingelegt. Noch im laufenden Monat will der Mischkonzern Conzzeta seine Immobiliengesellschaft Plazza aufs Börsenparkett führen. 2014 verbuchte die Schweizer Börse sechs Neuzugänge, was ungefähr dem langfristigen Durchschnitt entspricht. In Deutschland dreht sich das Börsenrad dagegen schneller. Nach Sixt Leasing und windeln.de steht eine ganze Reihe neuer Kandidaten in den Startlöchern.
Ein Investmentbanker sagte Reuters, er rechne nach der Sommerpause mit zwei oder drei weiteren Börsengängen in der Schweiz. Dies hänge allerdings auch vom Risiko-Appetit der Anleger ab, der angesichts der Unsicherheit rund um die Krise Griechenlands und der Schwankungen an den Anleihenmärkten zur Zeit eher gedämpft sei.
Der Wert von Cosmo hat sich seit dem ersten Handelstag 2007 auf rund 2,2 Milliarden Franken verachtfacht. „Der Börsengang von Cassiopea könnte weiteren Wert freilegen“, sagte ein Händler. Die Transaktion wird von Jefferies und Credit Suisse organisiert.