Finanzen

Großbritannien erwägt Ausnahmen bei EU-Trennbankengesetz

Lesezeit: 1 min
16.06.2015 09:28
In Großbritannien soll das geplante EU-Trennbankengesetz nicht für Banken gelten, die weniger als 35 Milliarden Euro Einlagen haben. Doch auch Finanzinstitutionen, die weniger als 100 Milliarden Euro Handelsgeschäft haben, sollen Erleichterungen erhalten.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Britische Banken können beim geplanten EU-Trennbankengesetz Insidern zufolge auf Erleichterung hoffen. Die Regeln sollen für Geldhäuser Großbritanniens, die weniger als 35 Milliarden Euro Einlagen von Privatanlegern haben, nicht gelten. Hintergrund ist die Bankenreform des Landes, die bereits einen dickeren Kapitalpuffer in diesem Bereich vorsieht, wie aus Dokumenten hervorgeht, die die Nachrichtenagentur Reuters am Montag einsehen konnte. Zuvor war eine höhere Summe von 50 Milliarden Euro vorgesehen. Ein überarbeiteter Gesetzentwurf könnte bereits am Freitag den EU-Finanzministern zur Überprüfung vorgelegt werden, sagten drei mit den Verhandlungen vertraute Personen.

Für Großbritannien wären die Änderungen ein Erfolg. Das Land will bis Ende 2017 ein Referendum über den Verbleib in der EU abhalten. Deshalb sollte ein Streit über Regeln für den Finanzsektor - eine der wichtigsten Branche für das Land - vermieden werden, wie Insider sagten.

Auch für alle anderen Banken zeichnen sich weniger strenge Vorgaben ab. Alle Institute, die weniger als 100 Milliarden Euro Handelsgeschäft haben, sollen Erleichterungen bekommen. Banken, die über dieser Summe liegen, müssen jedoch alle Vorschriften des neuen Gesetzes einhalten. Dazu zählen die Deutsche Bank, SocGen und BNP Paribas. Sie müssen dann eventuell mehr Kapitalreserven vorweisen, das Handelsgeschäft aber nicht zwingend abspalten

Das neue Bankengesetz ist bereits seit längerem Gegenstand von Diskussionen. Erst Ende Mai konnte sich der Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments auf keine gemeinsame Position zur Trennung riskanter Bankgeschäfte von den Spareinlagen der Kunden einigen.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik Scholz zeigt sich in der Migrationsdebatte kompromissbereit
09.09.2024

Vor möglichen neuen Beratungen zur Migration von Regierung, Opposition und Ländern geht Bundeskanzler Olaf Scholz auf die Union zu. Im...

DWN
Finanzen
Finanzen Vanguard, iShares und Co.: Welcher ETF-Anbieter ist der beste?
08.09.2024

In Deutschland bieten mehr als ein Dutzend Unternehmen ETFs an. Doch manche können eine deutlich bessere Erfolgsbilanz vorweisen als...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Erdgas: Hohe Preise trotz voller Speicher
08.09.2024

Europa bereitet sich in Sachen Energieversorgung auf den Winter vor. Die Gasspeicher sind voll und die Nachfrage sinkt. Dennoch liegen die...

DWN
Politik
Politik Wer wird eine neue europäische Debattenkultur schaffen?
08.09.2024

Europas Zukunft steht auf dem Spiel: Präsident Macron warnt vor dem Zerfall des Kontinents. Während die alte EU-Ordnung erlahmt, wachsen...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Risiken: Verschlingt der Finanzsektor die Realwirtschaft?
08.09.2024

Das globale Derivate-Geschäft beträgt ein Vielfaches der Weltwirtschaft. Manche Experten sehen Optionen, Zertifikate, Swaps und CFDs als...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Vom Turing-Test zur Ära der Allgemeinen Intelligenz (AGI)
08.09.2024

Die weltbesten Systeme mit künstlicher Intelligenz (KI) können schwierige Prüfungen bestehen, überzeugend menschliche Aufsätze...

DWN
Politik
Politik Wie Indien zwischen Russland und dem Westen balanciert - und was das für Deutschland bedeutet
08.09.2024

Indiens hindunationalistischer Premierminister Narendra Modi bestimmt maßgeblich über die Zukunft des Landes. Sein Besuch in Kiew letzte...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilien: Brutalismus - die Renaissance der Betonriesen
08.09.2024

Potthässlich oder faszinierend? Der Brutalismus erlebt derzeit eine Renaissance und begeistert neue Anhänger dieses Baustils auf sozialen...