Politik

Russland-Sanktionen schüren Verdächtigungen und Misstrauen in der EU

Die EU-Sanktionen gegen Russland entfalten nun auch schon eine zersetzende Wirkung innerhalb der einzelnen Staaten: Ein Klima des Misstrauens ist entstanden, weil es in fast allen Ländern Hardliner gibt, die ihre politischen Gegner diffamieren. In Rumänien zerfleischen sich gerade der Premier und der Präsident.
17.06.2015 01:24
Lesezeit: 1 min

Der rumänische Premier Victor Ponta soll ohne Wissen des rumänischen Präsidenten Klaus-Werner Johannis zu den Europaspielen 2015 in Baku, die Hauptstadt Aserbaidschans, gereist sein und sich dort unter anderem mit Kreml-Chef Wladimir Putin getroffen haben. Das meint zumindest Präsident Johannis. Die restlichen Staats- und Regierungschefs der EU hatten die Spiele boykottiert, berichtet das Nachrichtenportal Realitatea.net.

Die Abreise Pontas soll gleich nach dem gescheiterten Misstrauensvotum gegen den Premier erfolgt sein, welches am Freitag im rumänischen Parlament stattfand, meldet ABC News. Ein Sprecher des Premiers sagte, dass Ponta wegen einer Knieoperation in der Türkei gewesen ist. Während seiner Abwesenheit habe der Vizepremier Gabriel Oprea die Amtsgeschäfte geführt. Doch Videoaufnahmen von den Europaspielen in Baku belegen, dass Ponta sich im Aserbaidschan befand.

Ponta sieht für Rumänien eine Orientierung nach Osten als sinnvoll an. Als Vorbilder für Rumänien dienten vor der Wahl von Johannis zum Staatschef immer mehr Russland und Ungarn. Für den rumänischen Premier ist Wladimir Putin offenbar auch ein persönliches Vorbild, berichtet die Deutsche Welle.

Doch der Johannis vertritt eine andere politische Linie als Ponta und steht sowohl Russland als auch Ungarn kritisch gegenüber. „Ich bin westlich orientiert (…) Das, was gerade in Ungarn passiert, ist keine Demokratie, die in die richtige Richtung geht“, zitiert die New York Times Iohannis.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...