Die Euro-Finanzminister haben am Donnerstag keine Einigung über die griechische Schulden-Krise erzielt. EU-Präsident Donald Tusk hat daher unmittelbar nach dem Scheitern einen EU-Gipfel für kommenden Montag einberufen. Das Probleme Griechenland müsse nun auf der höchsten politischen Ebene gelöst werden, sagte Tusk.
IWF-Chefin Christine Lagarde sagte, man könne nur zu einem Ergebnis kommen, wenn es einen Dialog gäbe. Die Voraussetzung für einen solchen Dialog sei, dass Erwachsene in einem Raum seien.
Die griechische Regierung lehnte es ab, neue Vorschläge zu unterbreiten. Der französische EU-Kommissar Pierre Moscovici sagte, es sei notwendig, dass die Griechen adäquat auf die von der Troika unterbreiteten Vorschläge reagieren. Man warte auf entsprechende Gegenvorschläge zu den "vernünftigen" Vorschlägen der Troika. Griechenlands Premier Alexis Tsipras hatte die Vorschläge als kriminell bezeichnet.
Unterdessen kursierten in Brüssel Gerüchte, es könne einen weiteren Versuch dergestalt geben, dass der IWF nicht am nächsten Kredit-Paket beteiligt ist. Dies würde so aussehen, dass die 10 Milliarden Euro, die noch nicht für die Banken-Rekapitalisierung aufgebraucht sind, als Kreditlinie für den griechischen Staatshaushalt verwendet werden können. Diese Spekulation wurde unter anderem von der Wochenzeitung Die Zeit verbreitet. Ob sie eine Grundlage hat, ist aktuell nicht zu beurteilen. Die EU hat die Meldung als Ente dementiert.